Учебно-методический комплекс дисциплины Бийск бпгу имени В. М. Шукшина
Вид материала | Учебно-методический комплекс |
Wirtschaft Deutschlands. Geschichte. Weltkriege und Zwischenkriegszeit. |
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Text 2.
Wirtschaft Deutschlands. Geschichte.
Deutschland ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2.423,00 Mrd. Euro (Stand: 15. Januar 2008, für das Jahr 2007, Quelle: Statistisches Bundesamt) die größte Volkswirtschaft in Europa, die drittgrößte der Welt und der größte Exporteur der Welt noch vor den USA und Japan. Es zählt zu den weltweit technologisch am weitesten entwickelten Volkswirtschaften, eine wesentliche Voraussetzung für seine führende Position im weltweiten Warenhandel. Obwohl der Staat in einigen Sektoren die Wirtschaft durch Subventionen unterstützt, sind Wettbewerb und Marktwirtschaft Grundpfeiler der Wirtschaftspolitik. Die deutsche Wirtschaft wird oft als soziale Marktwirtschaft beschrieben.
Da Deutschland relativ rohstoffarm ist, konzentriert sich seine Wirtschaft vorwiegend auf den sekundären und tertiären Sektor. Große Flächen des Landes werden allerdings landwirtschaftlich genutzt (jedoch sind nur 2 % - 3 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig).
In den letzten Jahrzehnten war das Wirtschaftswachstum im internationalen Vergleich jedoch zumeist unterdurchschnittlich.
Industrialisierung.
Der deutsche Zollverein von 1833 und die Reichsgründung von 1871 waren wichtige Schritte bei der Vereinheitlichung der fiskalisch-ökonomischen Rahmenbedingungen. Die damit verbundenen Vorteile zeigten sich erstmals in der Gründerzeit, deren Anfänge in den 1840er-Jahren lagen. Die im Frieden von Frankfurt 1871 Frankreich auferlegte Zahlung in Höhe von fünf Milliarden Goldfranken erfolgte in Tranchen bis 1873. Dieser Zufluss an Kapital verstärkte die Euphorie an den Börsen bis zum großen Börsenkrach („Gründerkrach“) von 1873. Aus ihm entwickelte sich eine Wirtschaftskrise, die um ca. 1879 ihren Höhepunkt hatte. Anschließend setzte ein meist hohes Wirtschaftswachstum bis zum Ersten Weltkrieg ein. Wichtige industrielle Wirtschaftsbranchen waren anfangs die Eisenbahn (Liste der Eisenbahnen bis 1870), wodurch die Transportkosten stark sanken, Maschinenbauindustrie (Sächsische Maschinenfabrik, Borsig) und die Schwerindustrie (Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat, Friedrich Krupp AG, Thyssen AG, Mannesmann), später kam noch die Elektroindustrie (Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske, Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft) und die chemische Industrie (Badische Anilin- und Sodafabrik, Farbwerke Hoechst, Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co.) hinzu. Des weiteren gab es bedeutende Banken, wie z.B. die Deutsche Bank, die Disconto-Gesellschaft und die Dresdner Bank, und Handelsunternehmen wie die Hugo Stinnes GmbH.
Die wichtigste Partei im 1871 entstandenen Reichstag war anfangs die Nationalliberale Partei. Eine Folge der Wirtschaftskrise war das Entstehen von Lobbyverbänden (z.B.: Bund der Landwirte, Centralverband deutscher Industrieller und Bund der Industriellen), von denen einige auf ein Ende des Freihandels und der Einführung von Zöllen hinwirkten. Dies war 1878/79 mit der Schutzzollpolitik des Reichskanzlers erreicht, wodurch es zur Spaltung der Nationalliberalen Partei kam und mit den Kartellparteien ein neuer rechts-liberaler politischer Block die Führung im Reichstag übernahm.
Nach dem Wechsel des Reichskanzlers von Otto von Bismarck zu Leo von Caprivi (1890–94) kam es im Rahmen des „Neuen Kurses“ zu einer Wende in der Zoll- und Handelspolitik. Die industrielle Entwicklung wurde durch ein System von Handelsverträgen gefördert und im Gegenzug wurden die Agrarzölle gesenkt. Die folgenden Reichskanzler revidierten diese Politik in Teilen, da die Interessen von Industrie und Landwirtschaft gegeneinander standen. Die Deutsche Zentrumspartei drängte darauf, dass mehrere Sozialversicherung eingeführt wurden (Krankenversicherung (1883), Unfallversicherung (1884) und Invaliditäts- und Altersversicherung (1889)). Ab 1890 war die SAP / SPD die Partei mit den meisten Wählerstimmen, doch die meisten Sitze im Reichstag hatte von 1881 bis zur Reichstagswahl 1912 fast immer die katholische Zentrumspartei.
Der große Bergarbeiterstreik von 1889 führte 1891 zum Erlass eines Arbeiterschutzgesetzes und bedeutete den Durchbruch der Gewerkschaft im Ruhrbergbau. Der Hamburger Hafenarbeiterstreik 1896/97 dauerte elf Wochen, endete erfolglos und führte zur Zuchthausvorlage. Der landesweit beachtete Textilarbeiterstreik 1903/04 in Crimmitschau[1], unter anderem wegen eines Zehnstundentages, war hingegen erst 1908 erfolgreich. 1912 kam es dann zu einem Bergarbeiterstreik, bei dem die Regierung unter anderem 5000 Soldaten schickte und so den Streik nach 11 Tagen zu einem Ende führte. 1914 beschlossen die Gewerkschaften wegen des kommenden Krieges auf Streiks zu verzichten.
1907 formierte sich der so genannte Bülow-Block im Reichstag, ein Wahlbündnis von Konservativen, Nationalliberalen und Linksliberale, das allerdings über die Reichsfinanzreform 1909 zerbrach, bei der neben einer Erhöhung indirekter Steuern auch die Einführung einer Erbschaftssteuer vorgesehen war. Anschließend führte den Reichstag bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges ein Bündnis von Konservativen und Zentrum, während die unterlegenden politischen Kräfte den Hansabund gründeten. Wegen dessen links-liberaler Position, verließen die Industrieverbände den Bund bald wieder und seine politische Bedeutung verlor an Gewicht.
Weltkriege und Zwischenkriegszeit.
In der Zeit der Weltkriege war die Wirtschaft als Kriegsökonomie organisiert. Die Koordination erfolgte während des Ersten Weltkriegs weitgehend durch die Kriegsrohstoffabteilung. Für einzelne Rohstoffe gab es eigene Gesellschaften, die als Aktiengesellschaft organisiert waren. Dies waren beispielsweise die Kriegs-Metall-Gesellschaft AG und die Kriegs-Chemikalien-Gesellschaft AG. Diese Organisationsform wurde gelegentlich als Kriegssozialismus oder Gemeinwirtschaft idealisiert. Aus den besetzten Gebieten wurden die Rohstoffe der eigenen Wirtschaft zugeführt, wie beispielsweise das Eisenerz aus Briey und landwirtschaftliche Produkte aus Polen, aber auch hunderttausende von Zwangsarbeiter aus Belgien und Polen arbeiteten für das Reich. Für die Zuteilung von Nahrungsmittel gab es Lebensmittelmarken; ab 1915 die Brotkarte und später z.B. Fleischkarten, Zuckerkarten und Seifenkarten. Bedeutend war auch der weit verbreitete Schwarzmarkt für Waren aller Art.
Gegen Ende des Ersten Weltkriegs einigten sich Gewerkschaften und deutsche Industrie im Stinnes-Legien-Abkommen darauf, dass die Gewerkschaften in Zukunft als Vertreter der Arbeiterinteressen und als Tarifpartner behandelt werden, der Achtstundentag eingeführt wurde und eine Vergesellschaftung der Produktionsmittel unterbleibt (Räterepublik, Rätekommunismus). Als gemeinsames Gremium wurde die Zentralarbeitsgemeinschaft (1918 bis 1924) gegründet.
Die Goldmark wurde zu Beginn des Ersten Weltkrieges inoffiziell gegen die Papiermark ausgetauscht, indem der Goldstandard aufgehoben wurde. Damit begann die Zeit der deutschen Inflation von 1914 bis 1923, bei der im November 1923 der Kurs für 1 US-Dollar bei 4,2 Billionen Mark lag. Die Rentenmark löste schließlich 1923 die Mark im Verhältnis 1:1 Billion ab. Die Reparationsforderungen wurden mit der Zeit gesenkt und im Verlauf der Weltwirtschaftskrise auf der Konferenz von Lausanne 1932 auf eine Restzahlung von 3 Milliarden Reichsmark festgesetzt.
Ab 1923 stabilisierte sich die wirtschaftliche Lage, wobei die Arbeitslosigkeit mit Ausnahme des Jahres 1925 immer über 8 Prozent lag. In der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise (siehe auch: Deutsche Bankenkrise) stieg die Zahl der Arbeitslosen auf über 6 Millionen oder etwa 40 Prozent aller Industriearbeiter. Auch brach der Welthandel zusammen (Ende des Freihandels), da weltweit die Zölle angehoben wurden. In Deutschland verfolgte Reichskanzler Brüning eine Politik des Haushaltsausgleichs („Deflationspolitik“), indem er per Notverordnung direkte und indirekte Steuern anhob und Sozialausgaben, Löhne, Preise und Mieten senkte. Ab 1933 verbesserte sich die Beschäftigung und um 1939 war Vollbeschäftigung erreicht, während durch den 1933 erlassenen Lohnstopp das Einkommen der Bevölkerung stagnierte. Stattdessen stiegen die staatlichen Rüstungsausgaben und etwa die Hälfte aller Investitionen wurden in die vom „Vierjahresplan“ präferierten Branchen gelenkt. Es entstanden staatliche Unternehmen, wie beispielsweise das Volkswagenwerk Wolfsburg, das Junkers Flugzeug- und Motorenwerke und die Reichswerke Hermann Göring. Das Reichswerk übernahm im Verlauf des Zweiten Weltkrieges ausländische Großkonzerne, wie beispielsweise die Alpine Montangesellschaft, Steyr Daimler Puch und die Škoda-Werke.
Finanziert wurden die Kosten bis zum Sommer 1944 auch mit der sogenannten „Geräuschlosen Kriegsfinanzierung“ (siehe auch: Hitlers Volksstaat) und anschließend über das Drucken von Banknoten.
Wegen zunehmendem Arbeitskräftemangel wurde während des Zweiten Weltkriegs zwischen sieben und elf Millionen Menschen aus dem Ausland zur Zwangsarbeit genötigt. Es entstanden in der Nähe von Konzentrationslagern Betriebsstätten, wie etwa im KZ Auschwitz III Monowitz oder im KZ Gusen (Vernichtung durch Arbeit).
Mit der „Arisierung“ enteignete man etwa 100.000 Betriebe jüdischer Inhaber zugunsten des Staates, Unternehmen und Privatleuten.
Wiederaufbau.
Der schnelle Wiederaufbau in Westdeutschland nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges wird als „Wirtschaftswunder“ bezeichnet. Ausgangspunkt war die Währungsreform von 1948, das Wiederaufbauprogramm der USA - der Marshallplan - und die Eingliederung Westdeutschlands in die von der USA geführte Weltwirtschaft. Dazu gehörte ebenfalls die Teilnahme in der Europäischen Zahlungsunion im September 1950 und die Mitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (die Vorläuferorganisation der EU) 1951. 1948 wurde der Wechselkurs zwischen US-Dollar und DM mit 1 $ = 3 DM festgesetzt und 1949 die Dollarklausel abgeschafft. Mit dem Luxemburger Abkommen vom September 1952 und dem Londoner Schuldenabkommen vom Februar 1953 wurden die finanziellen Verpflichtungen Deutschlands aus der Vorkriegszeit, die durch die Kriegszeit entstanden Reparationen und die Entschädigung der jüdischen Verfolgten derart geregelt, dass die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches nicht mit zu großen finanziellen Lasten beladen wurde.
Von 1945 bis 1949 gab es in der Sowjetischen Besatzungszone eine Bodenreform, wobei die Eigentümer meistens entschädigungslos enteignet wurden. Gleiches geschah mit Großunternehmer, Großhandel und Banken. Die verbleibenden privaten Unternehmen wurden ab 1950 umgewandelt in Volkseigene Betriebe (VEB) und Betriebe mit staatlicher Beteiligung (BSB), die 1972 dann auch sozialisiert wurden. Von 1952 bis 1960 ging fast das gesamte Agrarland in Volkseigene Güter (VEG) oder Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) über. Sozialistische Genossenschaften gab es auch beispielsweise im Handwerk (PGH), bei den Binnenfischer (PGB), bei Gärtnereien (GPG), im Bau (AWG) und bei See- und Küstenfischer (FPG).
1948 wurde eine eigene Währung von der Deutschen Notenbank heraus gegeben, die Deutsche Mark. Die DDR wurde im September 1950 in den von der Sowjetunion geführten Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe aufgenommen. Mit der Erhöhung der Arbeitsnormen um zehn Prozent sollten wirtschaftliche Schwierigkeiten begegnet werden, doch kam es deshalb unter anderem zum Volksaufstand vom siebzehnten Juni 1953. Seit den 1950er Jahren gab es den sogenannten Interzonenhandel, später „innerdeutscher Handel“ genannt, der zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR in Form eines Tauschhandels abgewickelt wurde.[2] Bis zum 13. August 1961, dem Beginn des Baus der Berliner Mauer und der Verstärkung der Grenzbefestigung an der Innerdeutsche Grenze flüchteten viele Millionen Ostdeutsche nach Westdeutschland, was nicht folgenlos für die Wirtschaft blieb.