Учебно-методический комплекс дисциплины Бийск бпгу имени В. М. Шукшина

Вид материалаУчебно-методический комплекс
Text 1.Die Medizin
Iatrik genannt (ausgesprochen Iátrik
Eine verbreitete Klassifikation der medizinischen Versorgung unterscheidet drei Sektoren
Spektrum der Medizin
Text 2. Alternativmedizin.
Verwandte Begriffe
Grundlegende Kritik.
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MEDIZIN.


Text 1.


Die Medizin (von lateinisch ars medicina, „Heilkunst“, auch „Heilkunde“) ist die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen von Menschen und Tieren. Ziel ist die Erhaltung oder Wiederherstellung der bestmöglichen Gesundheit. Dazu erforscht die Medizin die Beschaffenheit und Funktion des menschlichen (Humanmedizin) und tierischen Körpers (Veterinärmedizin) in gesundem und krankem Zustand.

Umgangssprachlich werden auch Arzneimittel „Medizin“ genannt.

Die Lehre von der Heilkunst wird selten auch die Iatrik genannt (ausgesprochen Iátrik, vom griechischen substantivierten Adjektiv ἰατρική [τέχνη], altgriechische Aussprache iatrikḗ [téchnē], „ärztliche Kunst“ oder „ärztliches Handwerk“; häufiger in Zusammensetzungen wie „iatrogen“, „Pädiatrie“, „psychiatrisch“).

Heilkunde.

Im medizinischen Alltag werden im Idealfall wissenschaftliche Erkenntnisse mit den Resultaten der Anamnese sowie der ärztlichen Intuition und Erfahrung kombiniert, um dem individuellen Patienten gerecht zu werden.

Dabei ist zunächst die persönliche Therapeuten-Patient-Beziehung wesentlich, die immer dann entsteht, wenn jemand mit einem Gesundheitsproblem Hilfe sucht. Sowohl Ärzte als auch andere Heilberufe entwickeln solche Beziehungen zu ihren Patienten. Auf Basis dieser Vertrauensbeziehung können gültige Daten zur Krankengeschichte (Anamnese) erhoben werden und eine gründliche klinische Untersuchung durchgeführt werden. Technische Verfahren zur medizinischen Untersuchung mithilfe eines Labors, bildgebende Verfahren wie z. B. Röntgen, und viele andere Untersuchungsverfahren wie z. B. das Elektrokardiogramm, ergänzen die gesammelten Informationen. Zur ärztlichen Kunst gehört es, die Vielzahl der Fakten und Beobachtungen zur Diagnose zu integrieren. Nur eine korrekte Diagnose ermöglicht die erfolgreiche Therapie.

Medizinische Behandlungsziele sind die Prävention (Vorbeugung) von Erkrankungen oder von deren Komplikationen; die Kuration (Heilung) von heilbaren Erkrankungen, oder die Palliation (Linderung) der Beschwerden in unheilbaren Situationen. Auch die Rehabilitation (Wiederherstellung) der körperlichen und geistigen Fähigkeiten der Patienten ist Aufgabe der Medizin. Ärzte und nichtärztliche Therapeuten erstellen dafür Behandlungspläne und überwachen den Behandlungsverlauf in der Krankenakte. Diese patientenbezogenen Unterlagen sind gleichzeitig Dokumente von juristischer Bedeutung.

Gesundheitssystem.

Den nationalen juristischen und finanziellen Rahmen für die Ausübung der Heilkunde stellt das jeweilige Gesundheitssystem eines Staates dar. Es legt nicht nur Leistungsumfang und Bezahlung fest, sondern reguliert in zunehmendem Maße auch die konkrete Leistungserbringung und Qualitätskontrolle. Die Gesundheitssysteme unterliegen kulturellen und politischen Einflüssen und unterscheiden sich sehr voneinander auch in Staaten von ähnlicher Wirtschaftskraft. So gibt es entwickelte Nationen mit nationalen, steuerfinanzierten Gesundheitsdiensten (z. B. Großbritannien) oder mit weitgehend unregulierten Anbietermärkten (z. B. die USA). In anderen europäischen Staaten gibt es regulierte Märkte mit starkem öffentlichen Sektor; z. B. trägt in Deutschland die öffentliche Hand über die Gesetzliche Krankenversicherung und die staatlichen Klinikzuschüsse ca. 80 Prozent der gesamten Ausgaben zur Krankenbehandlung.

Eine verbreitete Klassifikation der medizinischen Versorgung unterscheidet drei Sektoren:
  • die medizinische Grundversorgung (primary care, „Hausarztmedizin“) wird von Arztpraxen, allgemeinen Krankenhausambulanzen und anderen öffentlichen ambulanten Einrichtungen getragen. Etwa 90 Prozent der akuten und chronischen Gesundheitsprobleme sollen auf dieser kostengünstigen und flächendeckenden Ebene behandelt werden;
  • die sekundäre Versorgung (secondary care, Schwerpunktversorgung, „Facharztmedizin“) bilden niedergelassene und angestellte Fachärzte aller Richtungen sowie anderer Spezialisten, die auf Überweisung der Primärärzte tätig werden. Die Facharztbehandlung findet ambulant oder stationär (nach Aufnahme in einem Krankenhaus) statt. Innerhalb dieses Sektors werden Notaufnahmen, Intensivstationen, Operationssäle, Labor- und Röntgendiagnostik, Physikalische Therapie usw. vorgehalten;
  • die tertiäre Versorgung (tertiary care, Maximalversorgung) beruht auf spezialisierten Kliniken und Zentren, die größere Regionen oder mehrere Städte mit besonders teuren und aufwendigen Leistungen versorgen, etwa Unfall- und Verbrennungskliniken, Krebszentren, Transplantationskliniken und neonatologische Zentren.

Spektrum der Medizin.

Die Vielfalt der Krankheiten und ihrer Behandlungsmöglichkeiten hat zu einer Aufgliederung der Humanmedizin und der Veterinärmedizin in eine große Anzahl von Fachgebieten und Subspezialisierungen geführt (siehe: Liste medizinischer Fachgebiete). Die Zahnmedizin nimmt dabei eine Sonderstellung ein.

Zum Bereich der Medizin gehören neben der Humanmedizin (siehe auch Medizinische Fakultät) die Veterinärmedizin (Tierheilkunde/Tiermedizin), in einem weiteren Verständnis auch die Phytomedizin (Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen). In diesem umfassenden Sinn ist Medizin die Lehre vom gesunden und kranken Lebewesen.

Grundlagen der modernen zunehmend evidenzbasierten Medizin bilden die Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik), speziell Humanbiologie, Anatomie, Biochemie, Physiologie, ergänzt durch Psychologie und Sozialwissenschaften (vgl. Medizinsoziologie, Epidemiologie, Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsökonomie). Aufgrund der mangelnden Theoriebildung – die für Wissenschaft als grundlegend gilt – kann die Medizin jedoch nur sehr eingeschränkt als Wissenschaft bezeichnet werden. Die Evidenzbasierung versucht hier Abhilfe zu schaffen, indem Therapiemaßnahmen zunehmend an aktuellen Forschungsergebnissen ausgerichtet werden. Am grundsätzlichen Versuch-und-Irrtum-Vorgehen der medizinischen Grundlagenforschung, die beinah ausschließlich auf Nachbardisziplinen angewiesen ist, ändert dieser Fortschritt aber bisher nichts. Dennoch bildet die Medizin zusammen mit den Naturwissenschaften in der heutigen Wissenschaftslandschaft, insbesondere an Universitäten, einen Eckpfeiler der Forschung und Finanzierung, womit auch ihr hohes Ansehen in der Allgemeinheit teilweise begründet werden kann. Dies wurde zuletzt im Rahmen der Exzellenzinitiative deutlich.

Die Geschichte der Medizin zeigt oft nebeneinander sehr unterschiedliche medizinische Konzepte zwischen Aberglaube, metaphysischen Vorstellungen, Erfahrungswissen und der Anwendung überwiegend naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse. Im Gegensatz dazu werden in der heutigen Medizin neue Erkenntnisse üblicherweise nach wissenschaftlichen Grundsätzen gewonnen und zunehmend durch Studien belegt. Auch Erkenntnisse, die lange Zeit in der Medizin als gesichert galten, werden vermehrt unter strengen Bedingungen überprüft und dabei nicht selten als Irrtum erkannt.

Von der wissenschaftlichen Medizin nicht anerkannte Diagnose- und Behandlungsverfahren werden von deren Anhängern häufig als „Alternativmedizin“, „Komplementärmedizin“, „Erfahrungsmedizin“ oder ähnlich bezeichnet. Konzepte aus diesem Spektrum finden jedoch Eingang in die „Evidenzbasierte Medizin“, wenn ihre Wirksamkeit und Anwendungssicherheit in anerkannten wissenschaftlichen Studien nachgewiesen wird. Andere Konzepte, deren Wirkung nicht über Placeboeffekte hinausgeht, gelten auch als Paramedizin oder Quacksalberei.

Heilkunde wird von Ärzten und in einem begrenzten Umfang auch von Heilpraktikern ausgeübt. Psychotherapie wird auch von psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten ausgeübt.

Andere Gesundheitsberufe (wie z. B. Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Rettungsassistenten und andere) sind im rechtlichen Sinn in vielen Ländern nicht zur selbständigen Ausübung der Heilkunde legitimiert.

Alternativmedizin (auch: Alternative Medizin, synonym Komplementärmedizin, mit abwertender Konnotation Paramedizin) ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Heilweisen oder diagnostische Konzepte, die eine Alternative oder eine Ergänzung (im Sinne des Begriffs Komplementärmedizin) zur wissenschaftlich begründeten Medizin darstellen. Letztere wird in diesem Zusammenhang oft abgrenzend und teilweise abwertend als „Schulmedizin“ bezeichnet.

Die in Europa bekanntesten alternativen Behandlungsmethoden sind die Homöopathie und die Akupunktur.


Text 2.

Alternativmedizin.


Alternativmedizin (auch: Alternative Medizin, synonym Komplementärmedizin, mit abwertender Konnotation Paramedizin) ist eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Heilweisen oder diagnostische Konzepte, die eine Alternative oder eine Ergänzung (im Sinne des Begriffs Komplementärmedizin) zur wissenschaftlich begründeten Medizin darstellen. Letztere wird in diesem Zusammenhang oft abgrenzend und teilweise abwertend als „Schulmedizin“ bezeichnet.

Verwandte Begriffe.

Synonym werden weitere Begriffe benutzt, die zum Teil spezifische Charakterisierungen und Konnotationen enthalten: Alternative Heilmethoden, Außenseitermedizin, „belief based medicine“, Besondere Therapierichtungen, Biologische Medizin, Erfahrungsmedizin, Ethnomedizin, Ganzheitliche Medizin, Grüne Medizin, Holistische Medizin, Komplementärmedizin, Naturgemäße Heilweisen, Naturheilverfahren, Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB), Nicht anerkannte Behandlungsmethoden, Nichtetablierte Medizin, Paramedizin, Quacksalberei, Sanfte Medizin, Traditionelle Medizin, Unkonventionelle Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (UUB), Volksmedizin und andere.

In der internationalen Diskussion scheint sich der Begriff „Komplementärmedizin“ oder „Komplementär- und Alternativmedizin“ („Complementary and Alternative Medicine“, CAM) durchzusetzen. Er nimmt die Beobachtung auf, dass solche Behandlungsmethoden von den Patienten oft ergänzend zu oder im Wechsel mit konventionellen Therapierichtungen, also alternierend, gebraucht werden.

Merkmale.

Fast immer beruhen alternativmedizinische Verfahren auf einem Axiom, d.h. auf einem keines Beweises bedürfendem Grundsatz und sind daher nicht in üblicher Weise reproduzierbar. Zusammen mit Begriffen wie „natürlich“, „biologisch“, „ganzheitlich“, „alternativ“ etc., meist verbunden mit „…von Körper, Geist und Seele“ wird unterschwellig ein emotionaler oder magischer Appell suggeriert.

Andere Merkmale sind die (Wieder-) Entdeckung des Verfahrens im Alleingang durch einen Erfinder, der sich oft auf "jahrtausendealtes Wissen" beruft, das angebliche Fehlen von Kontraindikationen und Nebenwirkungen sowie die angebliche Wirksamkeit bei vielen verschiedenen Krankheiten und in unterschiedlichen Krankheitsstadien.

Alternativmedizinische Methoden können von Ärzten angeboten werden, von Angehörigen anderer Heilberufe, zum Beispiel dem Heilpraktiker aber auch von Laien. Nicht selten werden die Therapierichtungen von sozialen Bewegungen oder bestimmten gesellschaftlichen Gruppen getragen. [2] Solche Bewegungen grenzen sich insbesondere kritisch von der evidenzbasierten Medizin ab. Teilweise zielen sie auf eine grundlegende Änderung des medizinischen Systems.

Einteilung.

Die Vielzahl der Verfahren (siehe: Liste alternativmedizinischer Behandlungsmethoden) kann grob unterteilt werden in:

Eine Definition der Weltgesundheitsorganisation lautet: Die Begriffe Alternativmedizin / Komplementärmedizin umfassen ein breites Spektrum von Heilmethoden, die nicht Teil der Tradition des jeweiligen Landes sind und nicht in das dominante Gesundheitssystem integriert sind.

Geschichte.

Sozialgeschichtlich betrachtet ist die „Alternative Medizin“ seit den 1980er Jahren eine neue Erscheinungsform der medizinischen Reform- und Erneuerungsbewegungen, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts den Aufstieg der naturwissenschaftlichen Medizin begleiteten (vgl. Medizingeschichte). In auffälliger Weise wiederholen sich Inhalte und Formen der Auseinandersetzung in zahlreichen Versuchen, eine Alternative zur herrschenden medizinischen Richtung zu schaffen. Dies scheint unabhängig von den zu verschiedenen Zeiten jeweils aktuellen Problemlagen ("Krisen der Medizin") zu sein. Die Streitfragen betreffen regelmäßig die Einstellungen zur Natur, zu Geist und Körper, zu Krankheit und Gesundheit, zum Arzt-Patienten-Verhältnis und zur Gesundheitsökonomie. Damit verbunden finden sich durchgängig standespolitische Konflikte und häufig von persönlichen Angriffen durchzogene erbitterte Auseinandersetzungen unter Ärzten, Heilern und Patienten.

Verbreitung.

Umfrageergebnisse über die Verbreitung nichtkonventioneller Heilverfahren streuen erheblich. Allgemein ist in Deutschland jedoch in den letzten Jahrzehnten eine erheblich gestiegene Nachfrage nach Naturheilverfahren, aber auch nach anderen Formen alternativer Medizin zu verzeichnen. [5]Insbesondere Frauen, Befragte mit hohem Bildungsniveau, chronisch Erkrankte und Personen mit einer gesundheitsbewussteren Lebensweise nehmen in besonders starkem Maße alternative Medizin in Anspruch, oft nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur konventionellen Behandlung. Der „Gesundheitsmonitor 2002“ zeigte, dass weniger als ein Drittel der Bevölkerung noch gar nicht mit alternativer Medizin in Berührung gekommen war und etwa ein Viertel bislang ausschließlich naturheilkundliche Substanzen oder Therapieverfahren erprobt hatte. Knapp die Hälfte hatte jedoch auch Erfahrungen mit anderen Methoden wie Homöopathie, Akupunktur usw. Am häufigsten waren alternative Heilmethoden von niedergelassenen Ärzten verordnet worden (bei rund 2/3 der Betroffenen). Vermutlich werden viele nichtkonventionelle Methoden noch häufiger von Heilpraktikern und im Rahmen der Selbstbehandlung bzw. Laienbehandlung angewandt. Verlässliche Daten dazu sind aber nicht bekannt.

Eine bedeutsame Erklärung für die Attraktivität der alternativen Medizin liegt in der häufig negativen Bewertung der medikamentösen Therapie. In deutlichem Kontrast hierzu werden nicht-evidenzbasierte Methoden zum Teil sehr pauschal als sanft, natürlich und frei von Nebenwirkungen eingestuft. Viele Patienten erfahren darüber hinaus bei alternativen Therapeuten ein höheres Maß an Zuwendung und Kommunikation, so dass hier auch ein niederschwelliges Psychotherapie- oder Beratungs-Angebot wahrgenommen wird. Die Erfahrung eines Mangels an „sprechender Medizin“ ist hier Motor der steigenden Nachfrage.[1] Die anthropologische und psychosomatische Medizin versuchen dieser Nachfrage im Rahmen der wissenschaftlichen Medizin gerecht zu werden.

Grundlegende Kritik.

Anwender alternativmedizinischer Verfahren berufen sich bei der Frage nach einer Wirksamkeit häufig lediglich auf ihre eigene Erfahrung, die sich auf die selektive Auswahl bestimmter eigener Wahrnehmungen in der Vergangenheit bezieht. Derartige retrospektive Betrachtungen haben jedoch keinen beweisenden Charakter. Dort, wo die Methoden einer wissenschaftlichen Überprüfbarkeit zugänglich sind und überprüft wurden, wurde ihre Wirkung widerlegt oder es konnten keine ausreichenden Hinweise für eine Wirksamkeit gefunden werden bzw. sie ging nicht signifikant über einen Placeboeffekt hinaus. Je nach Möglichkeit und Stand der Falsifizierbarkeit werden die einzelnen alternativmedizinischen Methoden aus wissenschaftlicher Sicht als pseudowissenschaftlich oder parawissenschaftlich eingestuft.

Die Ablehnung von Seiten der wissenschaftlichen Medizin beruht darum gegenwärtig meist darauf, dass solche Verfahren keine naturwissenschaftliche Basis haben, weder vorklinisch noch klinisch bezüglich der Wirkungen und Nebenwirkungen ausreichend geprüft sind und dass ihre Erfolge weder mit den üblichen statistischen Methoden noch mit anderen objektiven Kriterien belegt sind. Kann ein Wirksamkeitsnachweis für eine Methode erbracht werden, findet diese Eingang in die wissenschaftlich begründete Medizin.

Einige Verfechter der "Alternativmedizin" behaupten, dass sich ihre Konzepte mit Methoden, wie sie in der wissenschaftlich begründeten Medizin eingesetzt werden (z.B. randomisierte placebokontrollierte klinische Doppelblindstudien), nicht überprüfen ließen. Sie argumentieren, ihre Behandlungsart sei so individuell, "ganzheitlich" oder intuitiv, dass übliche statistische Verfahren nicht angemessen seien.

Zur systematischen Bewertung der Alternativmedizin gibt es vereinzelt an Universitäten Institutionen, so an der Privaten Universität Witten/Herdecke das Zentrum für Komplementärmedizin mit dem Gerhard-Kienle-Lehrstuhl für Medizintheorie und Komplementärmedizin von Peter Matthiessen, an der Universität Exeter der Lehrstuhl für Alternativmedizin von Edzard Ernst, an der Universität Rostock der Lehrstuhl für Naturheilverfahren von Karin Kraft[10] sowie eine Stiftungsprofessur für Komplementärmedizin von Claudia Witt an der Berliner Charité.

Ökonomische Bedeutung und rechtliche Stellung.

In Deutschland werden rund neun Milliarden Euro pro Jahr für komplementär- und alternativmedizinische Verfahren ausgegeben. Fünf Milliarden Euro davon zahlen die Patienten selbst. Vier Milliarden Euro erstatten die Krankenkassen. 40.000 Ärzte bieten entsprechende Therapien an.

In der Europäischen Union müssen homöopathische Arzneimittel und traditionelle pflanzliche Arzneimittel nach der Richtlinie 2001/83/EG lediglich registriert werden, bevor sie in den Verkehr gebracht werden können. Dazu ist die pharmazeutische Qualität und Sicherheit nachzuweisen; ein Wirksamkeitsnachweis ist nicht erforderlich, dafür darf aber auch keine Indikation angegeben werden. Eine weitergehende Zulassung wird von Land zu Land verschieden gehandhabt. Nach dem deutschen Arzneimittelgesetz sind bei der Zulassung von Arzneimitteln bestimmter Therapierichtungen (Homöopathie, anthroposophische Medizin sowie Phytotherapie) die medizinischen Erfahrungen der jeweiligen Therapierichtungen zu berücksichtigen. Dies und das Registrierungsverfahren wird oft als bevorzugte Behandlung kritisiert.

Die Debatte um die Durchführung alternativmedizinischer Behandlungsmethoden oder Verordnung entsprechender Arzneimittel zu Lasten der Solidargemeinschaft führte immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten.