14 меѓународен славистички конгрес охрид, 10-16 септември 2008 зборник од резимеа

Вид материалаЛитература

Содержание


Das historische Drama in der russischen und tschechischen Moderne
Poetik der Migration. Transnationale Literatur zeitgenössischer russischer und kroatischer Autoren
Märchen in der kroatischen Literatur
Bahtinovo pojmovanje avtobiografije in avtobiografsko v delu Lojzeta Kovačiča
Monografien über Grigor Prličev
БЕЛГИЈАDieter De BruynLiterary Polemics in/on Polish Modernism: the Case of Gombrowicz and Schulz
Kazanskaya istoriya
Hagiographical discourse in The Brothers Karamazov: the religious syncretism of starets Zosima's creed
Отзвуки народной песни в поэме Николая Васильевича Гоголя «Мертвые души»
The Relation of the Two Slavonic Translations of the Symeonic Florilegium
The slavonic translations of the Prayer of Manasseh
Didascalia XII Apostolorum
Семіётыка дзяцінства: дзіцячыя хваробы і этапы сацыялізацыі дзіцяці ў славянскім фальклоры
Беларускі мадэрнізм у славянскім кантэксце
Фольклорное творчество и современные культурные процессы в славянских странах
Das Abstammungsbewußtsein in der traditionellen geistigen Kultur der Völker Ost- und Südosteuropas
Мікалай Трус
Працэсы глабалізацыі і ўзаемасувязі меншых славянскіх народаў (на прыкладзе беларуска-македонскіх і беларуска-славацкіх кантакта
Эманация плача-треноса в славянской художественной традиции
Немецкоязычная и болгароязычная литература болгарской эмиграции в Германии и Австрии
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14 МЕЃУНАРОДЕН СЛАВИСТИЧКИ КОНГРЕС

Охрид, 10-16 септември 2008


ЗБОРНИК ОД РЕЗИМЕА


II дел


ЛИТЕРАТУРА

КУЛТУРА

ФОЛКЛОР

ИСТОРИЈА НА

СЛАВИСТИКАТА


ТЕМАТСКИ БЛОКОВИ


АВСТРАЛИЈА


Marko Pavlyshyn


Ukrainian Literature and European Identity


It is now generally recognised in writing on national identity generally and the rise of East European national identities in particular (Gellner, Smith) that there exists a connection between nation building, modernisation, the definition of high cultural spaces, and the role of national literatures. The rhetoric by which particular national literatures posit national communities by representing them as already existing, however, deserves detailed scrutiny.

Modern Ukrainian literary historiography (Chyzhevs’kyi, Grabowicz, Pavlychko, Hundorova) has observed a tug-of-war between nativist and Europe-oriented models of development that have been a feature of Ukrainian debates about nation and culture from the late nineteenth century to the present.

I suggest that this dispute is a superficial phenomenon, and argue that all of the identity-shaping argumentation of Ukrainian literature since its emergence as a modern secular idiom in the late eighteenth century has favoured the definition of Ukrainian cultural identity as European, even when the “question” of Europe has not been under discussion. The determining role of the demos; the linear unfolding of collective consciousness as national through time; the dignity of the national community relative to other, similar, communities – all of these ideas belong to a Europe-wide repertoire. The building blocks of modern Ukrainian literature – the genre system, the ideological framework, the aesthetic fashions that it followed – were part of a general European reserve. When literature projected a Ukrainian nation, it projected it, by default, as European.


АВСТРИЈА


Peter Deutschmann

Das historische Drama in der russischen und tschechischen Moderne




In der Dramenliteratur des 19. Jahrhunderts ist das Geschichtsdrama ein oft bemühtes Gen­re. Zumal das Paradigma des Historismus mit dem Rückgriff auf die Geschichte politische Ansprüche für die aktuelle Situation verband, wurde Geschichtsdramen in der tschechischen Literatur des 19. Jahrhun­derts ein besonderes Prestige zugeschrieben, doch auch in der russischen Literatur dienten sie der natio­nalen Selbstlegitimation. An der Wende zum 20. Jahrhundert betrachtete man den Historismus zwar zuneh­mend als überwundene Etappe, dennoch sind auch noch in der Moderne literarische Bearbeitungen von Stoffen aus der Geschichte zu finden.

Aufgrund seiner doppelten Orientierung auf Geschichte und Gegenwart ist das historische Drama per definitionem anachronistisch. Die Entstehungszeit der Dramentexte ist diesen eingeschrieben, sie wird im histo­ri­schen Stoff de-präsentiert. Dramen, deren Handlung in einer ganz anderen Periode an­ge­sie­delt ist, sollen in der vorgeschlagenen kulturhistorischen Analyse auf den zeitgenössischen Kon­text ihrer Entstehungszeit bezogen werden. Wie manifestiert sich der Wandel der Gesellschaft im Rus­sischen Imperium bzw. in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bei der Behandlung historischer Stoffe in Dramen? Welches Bild wird von politischen Vorgängen im Drama gezeichnet, welche Gründe und Motivationen stehen hinter diesen? Historische Momente einerseits, Gattungs­konventionen und -traditionen (z.B. das Liebesmotiv) andererseits spielen in diese Fragen hinein und finden je spezifischen Ausdruck in den einzelnen Dramen. Ein Vergleich von ausgewählten tsche­chischen und russischen Dramen aus dem Zeitraum zwischen 1890 und 1920 soll zeigen, wie die unterschiedlichen politischen Bedingungen der beiden Kulturen in der literarischen Gestaltung histo­rischer Stoffe reflektiert sind.


Eva Hausbacher


Poetik der Migration. Transnationale Literatur zeitgenössischer russischer und kroatischer Autoren


Autoren und Autorinnen der Migration vollziehen immer wieder einen realen Kulturwechsel zwischen ethnischen und nationalen semantischen Räumen. Ihre Biographien können als transnational bezeichnet werden und erzeugen hybride Zwischenräume. In ihren Texten werden oftmals diese kulturellen Hybridisierungsprozesse deutlich: Einerseits wird ihre literarische Gebundenheit an „imaginäre Heimatländer“, ihre symbolische Verortung in Raum und Zeit, Landschaften, Traditionen und Mythen offensichtlich. Gleichzeitig wird aber auch die Loslösung von dieser heimatbezogenen Verortung und mitgebrachten Identität virulent.

Im Vortrag wird vor dem Hintergrund des historisch „belasteten“ Ost-West-Diskurses die biographisch bedingte interkulturelle Konstellation untersucht, und zwar nicht nur als Gegenstand der Texte, sondern auch in seinen narratologischen Konsequenzen. Ziel ist es, Kennzeichen dieser transnationalen Migrationsliteratur am Beispiel zeitgenössischer russischer (u.a. Marina Palej, Marija Rybakova, Michail Šiškin, Julia Kissina) und kroatischer (u.a. Dubravka Ugrešić, Slavenka Drakulić) Autoren herauszuarbeiten und die Verbindung auszuloten zwischen einer primär textimmanenten Erzähltextanalyse strukturalistischen Ursprungs und eher thematisch, kontextuell und ideologiekritisch ausgerichteten Ansätzen der Postcolonial Studies. These des Vortrags ist es, das diese „deterritorialisierte“ Literatur im Gegensatz zur „historischen“ Emigrationsliteratur eine eigene Ästhetik entwickelt, die sich aus dem Zusammenwirken zwischen Erzählform und neuen, transnationalen Identitätsmustern generiert, wie sie die lebensweltlichen Erfahrungen der Migrationsautoren zeichnen.

Darüber hinaus wird die Frage nach den Konsequenzen der transkulturellen Literatur der Migration für die Entwicklung der Philologien gestellt, bewirkt sie doch zunehmend eine Infragestellung der auf Kanon und Differenz bauenden „Zentren“ der einzelnen Nationalliteraturen. Gleichzeitig wird damit die in allen osteuropäischen Ländern nach 1990 wieder aufgeflammte Diskussion um die Einheit der Nationalliteratur fortgeführt und um das Modell einer neuen „Weltliteratur“ erweitert, die ihrem Ursprung nach nicht mehr an einen Ort gebunden ist und sich zwischen den Kulturen bewegt.


Bernarda Katušić


Märchen in der kroatischen Literatur


Im Beitrag wird ein Versuch unternommen, die kroatische Literatur vom Realismus bis zur Postmoderne durch eine Märchenform zu lesen. In der Anlehnung an die Märchentheorie (Propp, 1928, Jolles, 1930, Lühti, 1947, Biti, 1981) wird zuerst die „klassische“ Form des Märchens dargelegt. Gegenüber den üblichen Vorstellungen von der stabilen Identität des Märchens immerhin, wird das Märchen im weiterem ins „Reich der Differenzen“ (Barthes) eingeordnet und somit den unermüdlichen Variationen unterzogen. Von diesem Standpunkt aus werden drei diachronen Märchenmodi in der kroatischen Prosa unterscheiden: der realistische Märchendiskurs, der moderne Märchendiskurs und der postmoderne Märchen­diskurs. Der realistische Modus wird am Beispiel von August Šenoas Geschichtsroman Zlatarevo zlato (1871) erarbeitet. Die Zielsetzung der Interpretation ist es zu zeigen, wie sich Šenoas Roman, trotz offensichtlicher realistischen Konzeption, mit den poetologischen Mitteln des „klassischen“ Märchen bedient und sich somit durch seine Interpretations­apparatur lesen lässt. Der modernistische Modus, der im Unterschied zum klassischen Märchen des Kanons des „Antimärchens“ (Jolles) anwendet, wird in der Novelle Cvijet s raskršća (1909) von Antun Gustav Matoš wieder erkannt. Der postmodernistische Boom des Märchendiskurses in der kroatischen Literatur schließlich, wird mit dem Begriff des „totalen Märchendiskurses“ bezeichnet, in dem die Gesetzmäßigkeiten des gesamten Märchengefüges hinterfragt werden. Als Analysebeispiele wird das postmoderne Märchen Tužna bajka o Clari Schumann i braći Grimm von Zoran Ferić (2000) genommen.


Andreas Leben


Bahtinovo pojmovanje avtobiografije in avtobiografsko v delu Lojzeta Kovačiča


Während Bachtin in seiner frühen Studie „Avtor i geroj v ėstetičeskoj dejatel'nosti“ (ca. 1920-1924) davon aus geht, dass der Autor in Bezug auf sich selbst ein Anderer werden muss, um das Leben ganzheitlich darstellen zu können, begegnet Kovačič einer solchen Ganzheit des Lebens bzw. der Welt mit Skepsis und stützt sich in seinem Werk auf das Fragment als Ausdruck einer Welt, die sich nicht mehr abschließen lässt. Da Kovačič in seinen autobiographischen Texten von sich selbst als jemand anderen spricht, jemand, der sich ständig verändert, der ihm unzugänglich (geworden) ist, liegt auch bei ihm keine völlige Identität von Autor und literarischer Figur vor. Bachtin schreibt die größtmögliche Annäherung zwischen Autor und Held aber gerade in der Autobiographie zu, jedoch um den Preis der Ganzheitlichkeit und zu Lasten des ästhetischen Werts, zumal das für Kovačič so wichtige biographische Fragment, das Bekenntnis, jeder reine Bezug auf sich selbst Bachtin zufolge keine einheitliche Biographie hervorbringe. Für ihn ist das Leben, eine Lebensgeschichte Material, das durch einen wertbestimmten Zugang im Hinblick auf den Anderen ästhetisch geformt wird, wobei er sich freilich nur auf Texte von der Antike bis ins 19. Jahrhundert bezieht. Bachtin räumt jedoch ein, dass auch der Autor einer Autobiographie ein vollkommener Künstler werden könne, wenn er dem Leben des Helden mit Skepsis begegne, wenn zwischen Held und Autor eine prinzipielle Grenze trete, und das ist bei Kovačič zweifellos der Fall. Kovačič wiederum erachtet das Erschaffen eines Kunstwerks als handwerkliche Arbeit und misst den höchsten Wert dem realen Leben in seiner Unabgeschlossenheit und Unerschließbarkeit zu; die Literatur dürfe sich nie vor dem Leben schämen. Der wesentliche Unterschied bei der Beurteilung des Zusammenhangs von Leben, Autor und Held bei Bachtin und Kovačič besteht demnach nicht so sehr in der Bewertung des Fragments, sondern darin, dass Bachtin die Bedingungen und den Prozess der ästhetischen Tätigkeit von Autor und Held auf der Ebene des Schreibens untersucht, während Kovačič seine eigene Person immer wieder in der Komplexität und Wechselhaftigkeit von Leben und Erinnerung betrachtet.


Elena Popovska


Monografien über Grigor Prličev


Grigor Prličev (1830 in Ohrid –1893 ebenfalls in Ohrid) ist einer der zahlreichen Autoren aus dem Gebiet des heutigen Makedoniens, welcher schon seit seinen Lebzeiten, auf jeden Fall jedoch seit 1945 für bis heute anhaltende kulturelle Kontroversen sorgt. In Ohrid geboren, ausgebildet wie viele andere Intellektuelle seiner Zeit in griechischer Sprache, engagiert sich der junge Autor schon bald für die sprachliche Freiheit seines noch unter dem osmanische Reich lebenden Volkes. Sein Hautwerk „Serdarot“ aus dem Jahre 1860, in griechischer Sprache verfasst, zählen sowohl das heutige Makedonien als auch Bulgarien zu ihrer nationalen Literatur.

Obwohl die literarischen Diskussionen über den Autor bis heute anhalten, ist es überraschend festzustellen, dass es bisher nur drei Monografien über sein Leben und Werk gibt: Kiril Topalovs Werk „Grigor Prličev. Život i delo.“ aus dem Jahre 1982, Raymond Detrezs Buch „Grigor Pûrlicev. Een case study in Balkan-nationalisme“, erschienen 1992 und schließlich das jüngste Werk aus der Feder von Geogri Stalev „Tvorečkiot lik na Grigor Prličev“ (2005). Der Vortrag möchte sich mit diesen drei Werken auseinander setzten, mit dem Spannungsfeld zwischen der bulgarischen (Topalov) und der makedonische (Stalev) Rezeption des Autors beschäftigen, wie auch mit dem Blick von „Außen“ des belgischen Autors (Detrez).

Der Vortrag wird in serbischer Sprache gehalten.


БЕЛГИЈА


Dieter De Bruyn


Literary Polemics in/on Polish Modernism: the Case of Gombrowicz and Schulz


It is common knowledge that such major Polish Modernist writers as Stanisław Ignacy Witkiewicz, Bruno Schulz and Witold Gombrowicz, in their respective works of fiction, have blended fictitious parts with autobiographical references and metafictional comments. As a consequence, their texts have often been examined for their biographical, philosophical, literary critical or even polemical function, rather than for their literary value. At the same time, many of these authors’ non-literary (autobiographical, epistolary, essayistic, literary critical etc.) texts seem to display exactly the same literary devices which govern their literary works. As a result, it has proven difficult to determine where the literary oeuvre of Witkacy, Schulz or Gombrowicz ends and where their discursive output begins. Whereas the discursive function of many of these authors’ literary works has already been scrutinized in detail, however, much scholarly work remains to be done on the literariness of some of their discursive texts. In the proposed paper, I intend to address this question on the basis of one of the clearest examples of generic hybridization in Polish Modernism: the epistolary polemic between Gombrowicz and Schulz, which is better known as the “dispute over the doctor’s wife from Wilcza Street”. More specifically, I will argue that in their respective replies, both Gombrowicz and Schulz have clearly borrowed certain motives and reflexive devices from their literary works – to such an extent, that the entire polemic triptych may eventually adopt the same parodic overtones which govern their fiction.


Michel De Dobbeleer


Kazan as Obstacle in a Teleological Plot Space. Approaching historiographical ( Kazanskaya istoriya) /vs./ epical (M. Kheraskov's Rossiad) plots from a Pan-European, Aristotelian perspective


The programmatic intention of our current research is the ‘narratological’ filling of the gap between epic and earlier historiography in European literature (15th – 18th cent.). In this paper we investigate two treatments of the Russian capture, under Tsar Ivan IV, of the Tatar bulwark of Kazan (1552). A historiographical text, the medieval Kazanskaya Istoriya (1560s), and Mikhail Kheraskov’s classicistic epic, the Rossiad (1779).

In Poetics IX, Aristotle distinguishes between historiography and (epic) poetry, stating that historiography relates what has happened, while poetry relates that what may happen. Poetry, therefore, is more philosophical and universal than historiography, which deals rather with the particular. We from our side should wonder whether this distinction really persists with respect to the mentioned period. To compare both ‘genres’, we use four parameters: plot, hero, setting and narration, and check them with regard to our two ‘Kazan narratives’.

The plot, an out and out Aristotelian parameter, could be considered teleological in both narratives, since they are heading for order (regularity), their obstacle being the city of Kazan. The Aristotelian notion of plot will be built out with Mikhail Bakhtin’s observations about chronotopes and plot spaces, particularly as they have been elaborated by Bart Keunen in his Story and Imagination. Chronotopes in western story culture (2007). Subsequently, we pass (more quickly) through the other parameters in function of the same chronotope theory, to which we connect certain world views. If the world view of the Kazanskaya Istoriya turns out to be similar to that of the Rossiad, we can formulate some comparative thoughts about histori(ographi)cal and epical ‘truth’.


Nel Grillaert


Hagiographical discourse in The Brothers Karamazov: the religious syncretism of starets Zosima's creed


In response to Pobedonostsev, who strongly advised Dostoevskii to incorporate in The Brothers Karamazov a refutation of Ivan Karamazov’s dismissal of God and his “Grand Inquisitor”, the writer established Book 6, “The Russian Monk”, as the moral counterweight against the atheism voiced by Ivan. The “Russian Monk” centres wholly around the life and teachings of starets Zosima, who was no doubt intended to be the religious and moral hallmark in the novel: Dostoevskii declared that in Zosima he aimed to create “a pure, ideal Christian”.

Bakhtin identified Zosima’s life and speech as “hagiographical discourse”: the Elder’s portrait was designed as a saint’s life or zhitie, the purpose of which was to disseminate one unambiguous “word” within the polyphony of the novel.

Although obviously created as a hagiography, Dostoevskii’s saint distressed clerical circles. Zosima is portrayed in a perspective that from an ecclesiastical point of view can be labelled un-orthodox. In his testament, there is hardly mention of the institute of the Church, nor of the sacraments or liturgy of Orthodox church life. At several points in his sermons, Zosima’s Christianity deviates from strict clerical discourse and even assumes a heretical tone. The liberties he takes with Orthodox dogma are commented upon within the polyphony of the novel, as he evokes antagonism from several members of his monastic community.

The aim of this paper is to find out to what extent Dostoevskii’s hagiography of his “pure, ideal Christian” fits in the agenda of 19th century ecclesiastical establishment. More specifically, I intend to excavate in Zosima’s “hagiographical discourse” traces of a Russian religious consciousness that falls outside the scope of 19th century official Orthodoxy.


Эрик Метц


«В безбрежности, освобожденной мной». О Прометее, Люцифере и освобождении человека в поэзии Константина Бальмонта.


В данном докладе рассматриваются образы Прометея и Люцифера как символы сильной, трагической личности в творчестве К. Бальмонта. Фигура Прометея, встречающаяся как в стихах еще самого раннего периода (середина 80-х – начало 90-х годов ХIX в.), так и в более поздних произведениях поэта, связана с традицией революционно настроенной гражданской лирики. Воплощая непоколебимую человеческую волю, Прометей в них принимает на себя страдание за угнетенный народ. Использование христианской символики при этом подчеркивает мессианский характер его фигуры. В более зрелый творческий период Бальмонта образ Прометея приобретает черты ницшеанского сверхчеловека, выходящего за пределы собственного ‘я’. В этом отношении будет рассмотрено влияние на поэта лирической драмы ‘Освобожденный Прометей’ (‘Prometheus Unbound’) П.Б. Шелли. К концу 90-х годов Прометей, бывший ранее ‘положительным’ героем, у Бальмонта частично превращается в демонического ‘носителя света’ Люцифера. На примере поэмы ‘Смертью – смерть’ будет показан ‘автомессианский’ характер фигуры Люцифера с ‘прометеевскими’ атрибутами, представляющей собой образ поэта-демиурга, освобождающего самого себя от оков конкретной реальности. Бальмонтовские представления о Прометее и Люцифере будут сравнены с трактовками обоих героев у других ранних символистов, как Н. Минский и В. Брюсов.


Ольга Новицкая


Отзвуки народной песни в поэме Николая Васильевича Гоголя «Мертвые души»


Как уже не раз отмечалось, интерес Гоголя к песенному творчеству народа был глубок и постоянен. Не случайно в эстетике писателя песни — один из трех источников самобытности русской поэзии, из которого должны черпать вдохновение русские поэты.

Существуют прямые свидетельства того, что при создании поэмы Гоголь опирался на конкретные фольклорные источники; прежде всего это народные песни о капитане Копейкине.

Сложное художественное единство поэмы создается особой присущей ей музыкальностью. В поэме о России представление о родине выражается автором не в понятиях, а в образах, важнейшим из которых является русская песня, символизирующая Русь.

Отзвуки народной песни слышатся в эпизоде размышления Чичикова о крестьянских судьбах. Самое истинное выражение души народа Гоголь находил в народных песнях. В них звучали горе и радость народа, его страдания и богатырская сила характера. Судьбы крестьян, изображенные в седьмой главе, как будто взяты автором из русских народных песен — разбойничьих, ямщицких, бурлацких, бродяжьих.

Тот факт, что Гоголь творчески подошел к народной песенной традиции, очевиден. Песня о Копейкине выражает «стихию» русского национального характера, и это гениально угадано Гоголем.

Фольклорное предание о разбойнике Копейкине, уходящее своими корнями в толщу народной жизни и поэзии, имеет определяющее значение для понимания художественной природы «Повести о капитане Копейкине».

Слияние народно поэтического, фольклорного начала с реально событийным, конкретно историческим не является особенностью лишь образа капитана Копейкина. Создавая характеры «Мертвых душ» — поэмы подлинно народной и глубоко национальной, — Гоголь широко использовал традиции народнопоэтической культуры.


Pieter Plas


Folk discourse, spatio-temporal anchorings of local identity and the institutionalization of folklore: textual-cum-cultural processes in early South Slavic ethnographies


The paper examines discursive realizations of ‘folk identities’ in a number of Croatian, Bosnian and Serbian ethnographic accounts from the end of the nineteenth century in the context of early South Slavic institutional-ethnographic practice(s). Specific attention is devoted to texts produced as part of national and/or scientific programmes involving the production of local and regional ethnographies by ‘literates from the people’ in response to standardized academic questionnaires. From a historical and discourse-analytic perspective, such ‘autochthonous ethnography’ is interesting in several respects: it invites the reconstruction, through the analysis of textual-discursive mechanisms, of local-historical conceptions of collective identity, as well as of (textual-dialogic) processes of mediation and negotiation between local/folk and official/institutional ideologies of ethnocultural identity in their historical setting. The paper demonstrates how a close contextual reading in this sense may reveal different levels/orders and strategies/processes of discursive identity formation in the text, and suggests that systematic attention for such processes is indispensable to a reliable historical pragmatics of ‘ethnographic reality’, ‘identities’ included.


Lara Sels


The Relation of the Two Slavonic Translations of the Symeonic Florilegium to their Source Text, the Byzantine Sôtèrios


Since the discovery of the so called Izbornik of 1073 (the Codex Synodalis 1043 of Moscow), scholarship has shown ample attention for the Symeonic Florilegium and its oldest text witness. The early research, however, may be said to have been somewhat one-sided: 1) The excessive attention for the Codex Synodalis in a way obscured the understanding of the florilegium’s textological tradition as a whole, with more than 20 text witnesses to be accounted for. 2) Until recently, scholarship has almost completely neglected the existence of a 14th-century version of the Symeonic Florilegium besides the famous 10th-century translation. 3) The fact that no critical edition of the Byzantine Sôtèrios – the Greek source text for both Slavonic versions – has been made available, has hampered a new impetus in this field of research.

This paper offers a meticulous textological analysis of one fragment from the second section of the florilegium, viz. the Quaestiones et Responsiones attributed to Anastasius Sinaita, in both the Greek Sôtèrios and the two Slavonic versions of the collection. A careful examination of the Greek variant readings followed by the Slavonic translations, and of the divergences from the Greek tradition, should facilitate the assignment of the Slavonic texts to (a) particular branch(es) of the Greek stemma. Conclusions concerning the relation of the Slavonic translations to the Greek tradition will be compared with the results of earlier research.


Francis J. Thomson


The slavonic translations of the Prayer of Manasseh


The textual tradition of the Greek Prayer of Manasseh is threefold: it is found in the Constitutiones Apostolicae (2. 22, 12-14), in the LXX as one of the Canticles appended to the Psalms and in the liturgical horologium since it is recited at greater compline during Lent. The earliest Slavonic witnesses are the Psalterium Sinaiticum of the eleventh century, in which it is the eighth Canticle, the usual place in Greek, although it is sometimes found as the twelfth, and the Psalterium Bononiense of the thirteenth century, in which it unusually features as the tenth Canticle. Late psalters also contain it but as part of the rite of the Dodecapsalmos and not as a Canticle.

In the Latin tradition it is found in the Didascalia XII Apostolorum and also from the twelfth century on in the Vulgate appended to chapter thirty-three of 2 Chronicles, in verses thirteen and eighteen of which there are references to Manasseh’s Prayer. The editors of the Gennadian Bible, who were using the Vulgate to supply texts, Slavonic translations of which they could not trace, included a translation from Latin in their Bible.

The first East Slav primer published by Ivan Fedorov at Lviv in 1574 included a translation of the text which goes back to the translation from Greek and which is found in later primers. The editors of the Ostrog Bible of 1581 replaced the Gennadian translation from Latin by the primer translation. The editors of the Elizabethan Bible revised the text to bring it closer to the Greek, although they did not follow the readings of the earliest Biblical witness, the Codex Alexandrinus of the fifth century, an edition of which they had at their disposal.

The principal versions are edited in an appendix.


БЕЛОРУСИЈА


Таццяна Валодзіна


Семіётыка дзяцінства: дзіцячыя хваробы і этапы сацыялізацыі дзіцяці ў славянскім фальклоры


Дзіцячыя хваробы разглядваюцца ў кантэксце ранняга дзяцінства як своеасаблівага пераходнага перыяду, калі адбываецца паступовае вызваленне дзіцяці ад «хаатычных» прыкметаў, пераадоленне іншасветных уплываў, афармленне яго чалавечага вобліку і канчатковае зацвярджэнне ў якасці паўнавартаснага члена соцыуму. Дзіцячыя хваробы выступаюць як неабходная, зададзеная самім фактам нараджэння праява і разам з тым як маркер прыроднага ў чалавечым целе. Лекавальныя стратэгіі мяркуюць таму не прамалінейнае выдаленне або знішчэнне хваробатворных дэманаў (гл. тут начніцы/крыксы/boginki/wiły), але ўсталяванне з імі парытэтных дачыненняў. Уяўленні пра хваробы тыпу крактуноў (валасяніца, рус. шерстинки, свинино чудо) падкрэсліваюць усведамленне пэўнай умоўнай меры наяўнасці валасоў і дазваляюць рэканструяваць міфалагічны комплекс, звязаны з універсальнай ідэяй адпаведнасці біялагічнага/сацыяльнага статусу і ступені “валасатасці”.

Забеспячэнне спакойнага сону, умення своечасова хадзіць і гаварыць, рэгуляваць мочаспусканне, набыццё першых навыкаў культурнага камунікавання (капрызы як іх парушэнне) разглядаюцца як неабходныя складнікі сацыялізацыі дзіцяці. Пераадоленне маргінальнага стану выяўляе ініцыяльны падтэкст, а прафілактычныя і тэрапеўтычныя працэдуры сцвярджаюць ідэю неабходнасці гарманічнага суіснавання чалавека і навакольнага свету ва ўсіх яго незлічоных праявах. Увага да формы, семантыкі і прагматыкі фальклорных тэкстаў, рытуалаў і моўных адзінак розных узроўняў з розных славянскіх зонаў дазволіць прадэманстраваць іх глыбінную сувязь як элементаў адзінай сістэмы ўяўленняў пра чалавека і свет.


Валерый Максімовіч


Беларускі мадэрнізм у славянскім кантэксце


Светапоглядны і структураўтваральны модус беларускага мадэрнізму ў многім залежыць ад “генетычнай” антынамічнасці нацыянальнай мастацкай свядомасці, якая фарміравалася ў атачэнні памежных славянскіх нацыянальных мадэляў – рускай, польскай, украінскай. Фактары сацыякультурнага і гістарычнага існавання, геапалітычная сітуацыя знаходжання “на паграніччы” правакуюць адпаведны сінергетычны код літаратуры, які характарызуецца няўстойлівасцю, полівалентнасцю. Як і ў іншых славянскіх літаратурах спрычыненасць да мадэрнісцкай парадыгмы творчасці наўпрост уплывала на працэс актуалізацыі нацыянальна-культурнага генафонду праз культурны сінтэз. Паняцце культурнага сінтэзу  – зыходнага структураўтваральнага прынцыпу беларускага мадэрнізму – аб’ектыўны фактар перакрыжавання гісторыка-культурнага працэсу з выбіральным падключэннем канкрэтных механізмаў яго рэалізацыі. З улікам гістарычнай спецыфікі развіцця беларускай літаратуры ў якасці першаступеннага выступае сімбіятычны тып культурнага сінтэзу з перавагай аўтахтоннага элементу ў працэсе задзейнічання асобных еўрапейскіх навацый. Мадэрнісцкая скіраванасць літаратуры станавілася своеасаблівай формай “ужывання ў эпоху”, адным са шляхоў спасціжэння і пераасэнсавання яе сімвалаў і знакаў згодна з законамі і прынцыпамі ўласна беларускай, аўтэнтычнай жыццятворчасці. Актуальнай і злабадзённай заставалася праблема нацыянальнай самаідэнтыфікацыі, пошук уласнай нацыянальнай сутнасці, што, у сваю чаргу, паскарала працэс духоўнага і эстэтычнага фарміравання, прызнання самакаштоўнасці нацыянальнай культуры, літаратуры, мовы як галоўных складнікаў культурна-духоўнай адметнасці.


Александр Морозов


Фольклорное творчество и современные культурные процессы в славянских странах


Современное фольклорное творчество опосредовано сущностными характеристиками этнокультурного развития славян в условиях глобализации (универсализация ценностей, урбанизация и межкультурное взаимодействие наряду с самоидентификацией и возрождением традиций в рамках национальных государств). Социодинамика и творческие потенции традиционного фольклора как основы духовной культуры славянских народов связаны с выполнением разнообразных функций: эстетической, аксиологической, нормативной, мировоззренческой, воспитательной, игровой. Межпоколенная передача апробированных культурно-историческим опытом и представленных в фольклоре правил, норм, традиций, эстетических канонов – залог устойчивости и жизнеспособности любого государства. Вместе с тем неотъемлемой частью культуры всех славянских народов стали явления городского фольклора, которые взаимодействуют с массовой культурой по содержанию и стилистике, функциональности и ценностным ориентациям. В условиях стандартизации и нивелировки ценностей первостепенное значение имеет консолидация усилий фольклористов по реализации задачи формирования единого славянского культурно-информационного поля по фольклорному творчеству и его регионального, национального и транснационального опосредования с помощью современных электронных средств информации.


Olga Scharaja


Das Abstammungsbewußtsein in der traditionellen geistigen Kultur der Völker Ost- und Südosteuropas


Unterbreitet werden Forschungsergebnisse über die Äußerungen von Abstammungsbewußtsein in der traditionellen geistigen Kultur der Völker Ost- und Südosteuropas unter Berücksichtigung der Besonderheiten bei Familienformen und Verwandtschaftssystemen. Ausgehend von Datenmaterial zur Folklore der Völker Ost- und Südosteuropas wird erörtert, wie sich abstammungsorientierte Vorstellungen im Sakralwertorientierungssystem der sozialen und kulturellen Ordnung in den traditionellen Gesellschaften äußern. Aufbauend auf einem interkulturellen Vergleich wird gezeigt, dass in der traditionellen geistigen Kultur der Weißrussen, Ukrainer, Russen, Mazedonier, Serben, Kroaten, Bulgaren und anderer die Abstammungsvorstellungen wichtige Züge der historischen Verwandtschaftssysteme reflektieren.

Ermittelt wurden die Besonderheiten der Widerspiegelung von Abstammungsbewußtsein und dessen Transformation in der Folklore unter Berücksichtigung der Kreativität des Volksbewußtseins. Gezeigt wird die Verbindung der traditionellen abstammungsorientierten Vorstellungen zur Volksreligiosität. Der Autor kam zum Schluss, dass die traditionelle Volkskultur der Weißrussen wesentlich mehr Gemeinsamkeiten mit den Traditionen auf dem Balkan aufweist, als das in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur gezeigt wird. Gemeinsam sind zum Beispiel entwickelte rituelle Praktiken mit klar ausgeprägtem Ahnenkult.

Die Forschungen ermöglichen ein tieferes Verständnis von Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der geistigen Kultur der ost- und südosteuropäischen Völker sowie das Aufdecken von Besonderheiten derer geistigen Traditionen innerhalb des europäischen Kulturraums.