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Информационное агентство Kathweb (Австрия), 03.07.2009, KASACHSTAN: KIRCHE HOFFT AUF BALDIGEN PAPST-BESUCH
Johannes Paul II. legte Grundstein zum Weltkongress
Abwanderung der Katholiken
Gute Beziehungen zum Staat
Schneider: Lob fьr universitдre Diskussionsforen
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Информационное агентство Kathweb (Австрия), 03.07.2009, KASACHSTAN: KIRCHE HOFFT AUF BALDIGEN PAPST-BESUCH


Die Katholiken in Kasachstan - und nicht nur diese - hoffen auf einen Besuch von Papst Benedikt XVI. in ihrem Land. Das betonte der Erzbischof von Astana, TomaszPeta, im "Kathpress"-Gesprдch. Peta дuЯerte sich am Rande des Dritten Kongresses der Weltreligionen, der am Donnerstagabend mit der Verabschiedung einer Deklaration und einer Friedenszeremonie in der kasachischen Hauptstadt Astana zu Ende gegangen ist. Erzbischof Peta gehцrte der rцmisch-katholischen Delegation an, die von Kardinal Jean-Louis Touran, dem Prдsidenten des Pдpstlichen Rates fьr den Interreligiцsen Dialog, angefьhrt wurde.

Erzbischof Peta erinnerte im Gesprдch mit "Kathpress" an den Besuch von Papst Johannes Paul II. 2001 in Kasachstan. Dieser sei nicht nur bei den Katholiken im Land immer noch gegenwдrtig. Durch den Besuch sei Kasachstan auf der Weltbьhne prдsent geworden und vor allem fьr die kleine katholische Gemeinde des Landes sei die Verbundenheit mit der Weltkirche spьrbar geworden.

Maximal 250.000 Katholiken leben in dem riesigen zentralasiatischen Land mit 15 Millionen Einwohnern. Insgesamt bekennen sich angehцrige von 20 Nationalitдten zur katholischen Kirche, die ьberwiegende Mehrheit hat aber deutsche oder polnische Wurzeln.

Papst Johannes Paul II. hatte Kasachstan unmittelbar nach den Terroranschlдgen vom 11. September besucht und eine Friedensbotschaft an alle Religionen gesandt, sich fьr den Aufbau einer Welt ohne Gewalt einzusetzen. Ein ьberdimensionales Portrait von Johannes Paul II. ziert immer noch die Eingangsseite der Kathedrale von Astana.

Johannes Paul II. legte Grundstein zum Weltkongress

Erzbischof Peta zeigte sich ьberzeugt, dass der kasachische Prдsident Nursultan Nazarbajew von dieser pдpstlichen Friedenbotschaft derart inspiriert worden war, dass er 2003 zum Ersten Kongress der Weltreligionen einlud. "Prдsident Nazarbajew war sicher von der spirituellen Kraft dieses Besuchs beeindruckt", so Peta wцrtlich, der als Erzbischof von Astana der kleinen kasachischen Bischofskonferenz vorsteht.

Ab Mitte der 90er-Jahre wurde die Kirche in Kasachstan von Johannes Paul II. auf neue organisatorische FьЯe gestellt. Neben der Erzdiцzese Astana gibt es noch die Diцzesen Karaganda und Almaty sowie die apostolische AdministraturAtyrau. Dazu kommen einige Pfarren der griechisch-katholischen Kirche. Der Bischofskonferenz gehцren neben Erzbischof Peta noch Bischof Janusz Katela (Atyrau), Bischof Henryk TeofilHowaniec (Almaty) und Erzbischof Jan Pawel Lenga (Karaganda) sowie Weihbischof Athanasius Schneider (Karaganda) an.

Erzbischof Peta ist gebьrtiger Pole. Er kam 1990 nach Kasachstan und wurde 1999 von Papst Johannes Paul II. zum apostolischen Administrator von Astana ernannt. Nach der Erhebung der Administratur zur Diцzese im Jahr 2001 wurde Peta Bischof, seit der Erhebung von Astana zur Erzdiцzese 2003 ist er Erzbischof.

Abwanderung der Katholiken

Er stehe in Kasachstan nur einer kleinen Herde vor, so Peta, der zugleich aber auch daran erinnerte, dass dies nicht immer so gewesen sei. Nach dem Ende des Kommunismus und dem Zerfall der Sowjetunion hдtten viele Katholiken die Mцglichkeit genutzt und seien in ihre ursprьnglichen Herkunftslдnder, meist Polen oder Deutschland, ausgewandert. Die Zahlenangaben schwanken: Erzbischof Peta spricht von zwei Millionen Katholiken, die vor 20 Jahren noch in Kasachstan lebten, andere Quellen wiederum geben nur rund 800.000 Personen an. Einen gewaltigen Aderlass musste die katholische Kirche aber auf jeden Fall hinnehmen.

Insgesamt wirken in Kasachstan derzeit rund 80 Priester, dazu kommen etwas mehr als 100 Ordensschwestern. Es gibt rund 85 katholische Kirchen im Land, etwa 20 davon wurden nach dem Ende der Sowjetherrschaft errichtet; darunter auch die Kathedrale von Astana. Zuvor feierte die kleine katholische Gemeinde in einem adaptierten Wohnhaus Gottesdienst, spдtestens nach der ьberraschenden Ernennung der damaligen Provinzstadt Zelinograd zur neuen Hauptstadt ("Astana") 1997 wurde der Bau einer Kirche aber virulent. 1999 wurde die neue Kathedrale schlieЯlich vom Kцlner Kardinal Joachim Meisner eingeweiht. Zur Erzdiцzese Astana gehцren 34 Pfarrgemeinden sowie zwei griechisch-katholische Pfarreien.

Gute Beziehungen zum Staat

Mit der Situation der Kirche und der Religionsfreiheit in Kasachstan zeigte sich Peta gegenьber "Kathpress" zufrieden. Die Beziehungen zum Staat seien gut und er hoffe, dass dies auch so bleibe.

Ein Versuch des kasachischen Parlaments, die Religionsfreiheit einzuschrдnken, war erst vor kurzem gescheitert. Im Februar hatte das kasachische Verfassungsgericht ein neues Gesetz als verfassungswidrig aufgehoben, das eine verstдrkte Kontrolle von Religionsgemeinschaften und Einschrдnkungen bei der Verbreitung von religiцsem Material vorsah. Das Gesetz zielte aber sicher nicht in erster Linie auf die kleine katholische Gemeinde ab, viel eher schon auf den aufkeimenden muslimischen Fundamentalismus, der vor allem im Sьden des Landes fьr Probleme sorgt, so der Erzbischof.

Dennoch kцnne man jedoch von einem weitgehend problemlosen Zusammenleben aller Religionen sprechen. Die Beziehungen zwischen Christen (ьberwiegend Orthodoxe) und Muslimen seien gut, so Peta. Er glaube auch nicht, dass der islamische Fundamentalismus in Kasachstan Ьberhand nehmen werde. In der 18-jдhrigen Unabhдngigkeit des Landes nach dem Zerfall der Sowjetunion habe es noch keinen einzigen religiцs motivierten Terrorakt gegeben, so der Erzbischof.

Schneider: Lob fьr universitдre Diskussionsforen

Von guten Beziehungen zwischen den Religionen berichtete auch der Karagander Weihbischof Athanasius Schneider. Dabei gehe die Initiative zum interreligiцsen Dialog oftmals von der Regierung aus. Diese sei sehr an guten und friedlichen Beziehungen interessiert. Auch bestimmte staatliche Gedenk- oder Feiertage wьrden von den Religionsgemeinschaften gemeinsam begangen.

Als sehr gelungenes Projekt stellte Schneider von den Behцrden initiierte Diskussionsforen an Universitдten in Karaganda vor. Vertreter der orthodoxen und katholischen Kirche sowie des Islam seien eingeladen worden, ьber ihren Glauben zu berichten und hдtten danach mit den Studenten und untereinander ьber Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert. So stelle er sich einen gelungenen interreligiцsen Dialog vor, betonte Schneider.

In Karaganda befindet sich auch das einzige katholische Priesterseminar fьr den gesamten zentralasiatischen Raum. Die derzeit 13 Seminaristen wьrden allerdings alle aus Kasachstan stammen, so Schneider, Studenten aus Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan und Kirgisistan gebe es bislang noch nicht.

Wie Weihbischof Schneider weiter sagte, bestьnde auch zur orthodoxen Kirche ein sehr gutes Verhдltnis, Vorwьrfe des Proselytismus, wie sie im offiziellen Dialog zwischen Orthodoxie und katholischer Kirche immer wieder im Raum stehen, habe er in Kasachstan noch nicht vernommen. Evangelisierung in Kasachstan bedeute fьr ihn, "den eigenen Glauben ьberzeugend zu leben, ohne aufdringlich zu sein; aber auch in Achtung und Offenheit vor der Gewissensentscheidung jedes einzelnen". Das sei aber beileibe kein Proselytismus, so der Weihbischof.

In Zukunft wolle er auch durch kulturelle Projekte Brьcken zwischen den Kulturen und Religionen bauen. "Ein Orgelkonzert in einer katholischen Kirche wird sicher auch fьr Orthodoxe und Muslime interessant sein", so der Bischof.

Auch er bestдtigte wie Erzbischof Peta Versuche muslimischer Fundamentalisten, im Sьden Kasachstans FuЯ zu fassen, doch die Regierung sei sehr wachsam und gehe konsequent gegen Hassprediger vor, so Schneider. Er kenne auch persцnlich Imame, die mit dieser Art des Islam nicht einverstanden seien.

Was den Dritten Kongress der Weltreligionen in Astana betrifft, so betonten Erzbischof Peta und Weihbischof Schneider ьbereinstimmend, dass allein schon die Tatsache des Kongresses an sich ein sehr positives Zeichen sei. Die Delegierten kцnnten zumindest ein persцnliches Beispiel geben, dass gegenseitiger Respekt und ein friedliches Zusammenleben in der Welt mцglich seien.

Erzbischof Peta wollte zudem auch darin ein bedeutendes Zeichen sehen, dass der Kongress ausgerechnet in einem postsowjetischen Land stattfindet, wo der Atheismus deutliche Spuren hinterlassen habe. Umso krдftiger komme die Bedeutung der Religionen fьr die alle Menschen auf der Welt zum Vorschein.