Im westen nichts Neues

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ele Verletzte, die anfangs im Zimmer von Paul lagen, sterben und machen so die Betten fьr neue Kriegsgeschдdigte frei. Alberts Bein wird amputiert und der Stumpf heilt gut. Paul kann sogar wieder gehen.

Nach einem kurzen Erholungsurlaub zu Hause, wird Paul wieder an die Front gerufen, Detering desertiert, wird auf der Flucht gefasst und vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Auch Mьller stirbt wдhrend eines Gefechts unter groЯen Schmerzen.

 

Nun bekommt Paul die Stiefel, die einstmals Kemmerich gehцrten. Als Reserve kommen nur noch junge Rekruten, die noch keine Ahnung vom Krieg haben und folglich auch wie die Fliegen sterben. Kompaniefьhrer Bertinck opfert sich bei einer gegnerischen Offensive und rettet so seine Untergebenen. Auch Leer stirbt beim gleichen Angriff.

 

Der Kriegssommer 1918 ist fьr Paul der blutigste ьberhaupt. Wдhrend Kat Essen holt, wird er am Schienbein getroffen. Er kann nicht mehr allein laufen. Deshalb trдgt ihn Paul zu nдchsten Sanitдtsstation. Unterwegs wird Kat von einem umherfliegenden Granatsplitter tцdlich getroffen und lebt nicht mehr, als Paul mit ihm an der Station ankommt. Mit ihm ist Pauls bester Freund und Kamerad beim Militдr gefallen.

 

Paul ist der letzte von ehemals sieben Schьlern seiner Klasse. Im Spдtsommer sind Gerьchte ьber einen Waffenstillstand im Umlauf. Paul erlebt diesen nicht mehr. Er stirb "im Oktober 1918, an einem Tag, der so ruhig und still war an der Front, dass der Heeresbericht sich nur auf einen Satz beschrдnkte, im Westen sei nichts Neues zu melden." (Die guten Schnьrstiefel Kemmerichs wird nun Tjaden bekommen haben, und wer weiЯ, wer noch.)

 

 

 

 

 

 

INTERPRETATION

 

Paul Bдumer: Paul Bдumer, die Hauptperson des Romans ist eine rein fiktive Person. Nie hat ein Mensch dieses Namens gelebt oder auch ein Tagebuch dieses Inhalts geschrieben. Remarque selbst hat allerdings дhnliche Erfahrungen gemacht und identifiziert sich mit der Person Paul Bдumers

Staislaus Katczinsky: Der typische Kamerad. Bester Kumpel Pauls. Mit ihm erlebt Paul viele schцne Dinge

Klassenkameraden Pauls:

(Kropp, Leer,

Kemmerich,

Mьller, etc.) Remarque fьhrt diese Personen ein, um die Dramatik zu erhцhen. Einer nach dem anderen stirbt, bis nur noch Paul ьbrig ist, und auch er muss dran glauben. Die Funktion dieser Personen im Buch дhnelt der der Schuhe, die ehemals von Kemmerich an Mьller, von diesem an Paul und schlieЯlich an Tjaden ьbergeben wurden.

Kantorek: Der Klassenlehrer steht symbolisch fьr alle Erziehungsberechtigten, die bei der Erziehung der Jugend versagt haben und so einen solchen Krieg erst mцglich gemacht haben.

HimmelstoЯ: Im Zivilberuf Brieftrдger. Ausbilder von Paul und seinen Kameraden. Eine von Remarque willkьrlich platzierte Person. Zu seiner Kriegszeit wurde Remarque von einem Mann namens Himmelreich ausgebildet. Viele seiner im Buch geschilderten Demьtigungen musste Remarque am eigenen Leib erfahren. Auch Charaktere von vielen anderen reellen Personen lieЯ der Kьnstler in seine Geschichte miteinflieЯen.

 

Kurz vor seinem Schulabschluss im Gymnasium verlдsst Paul auf Drдngen seines Klassenlehrers Kantorek hin die Schule und meldet sich zusammen mit seinen Klassenkameraden als Freiwilliger bei der Armee des deutschen Reichs. Als Soldat erlebte er die Grausamkeiten des Krieges und fдllt schlieЯlich zu Ende des Krieges.

 

Und keinen interessiert's. Sein Tod hat keinerlei Einfluss auf das Weltgeschehen. Remarque hat dieses Einzelschicksal als Schicksal einer ganzen Generation hingestellt. Die Schrecken des Krieges, die er erlebt, machen gleichzeitig auch Millionen anderer Soldaten mit durch. Deshalb ist es schwer, Paul als einzelnen Menschen zu charakterisieren. Ich will trotzdem versuchen seine Gefьhle stellvertretend fьr die der ganzen Generation offenzulegen.

 

Seite 81 ff: "Was hдltst du eigentlich von der dreifachen Handlung im Wilhelm Tell?" erinnert sich Kropp mit einem Male und brьllt vor lachen. ... "Wie viel Kinder hat Karl der Kьhne?" erwidert Paul ruhig. "Aus ihnen wird im Leben nichts, Bдumer, quдkt Mьller. Die Mьller merken, wie unbedeutend vieles ist, was sie in der Schule eingetrichtert bekommen haben. Sie wissen zwar eine ganze Menge, jedoch so gut wie nichts ьber das "wahre Leben". Sie haben all ihre frьheren Ideale aus Friedenszeiten verloren und sind nun ziel- und planlos (S. 155: Paul auf Urlaub: "Ich finde mich hier nicht mehr zurecht, es ist eine fremde Welt."). Einzig ihr Leben wollen sie bewahren und ebenso das ihrer Mitstreiter, denn Kameradschaft ist ihnen heilig.

 

 

 

Remarque: "Das Wichtigste aber war, dass in uns ein festes, praktisches Zusammengehцrigkeitsgefьhl erwacht, das sich im Felde dann zum Besten steigert, was der Krieg hervorbrachte: zur Kameradschaft!"

 

Durch den Krieg lernen die jungen Mдnner eine ganze Menge. Sie bekommen einen Sinn fьrs Wesentliche:

S. 24/ 2. Absatz:

"Wenn Mьller gern Kemmerichs Stiefel haben will, so ist er deshalb nicht weniger teilnahmevoll als jemand, der vor Schmerz nicht daran zu denken wagte. Er weiЯ nur zu unterscheiden. Wьrden die Stiefel Kemmerich etwas nutzen, dann liefe Mьller lieber barfuss ьber Stacheldraht, als groЯ zu ьberlegen, wie er sie bekommen kцnnte. So aber sind die Stiefel etwas, das gar nichts mit Kemmerichs Zustand zu tun hat, wдhrend Mьller sie gut verwenden kann. Kemmerich wird sterben, einerlei, wer sie erhдlt. Warum soll deshalb Mьller nicht dahinter her sein, er hat doch mehr Anrecht darauf als ein Sanitдter! Wenn Kemmerich erst tot ist, ist es zu spдt, deshalb passt Mьller eben jetzt schon auf. Wir haben den Sinn fьr andere Zusammenhдnge verloren, weil sie kьnstlich sind. Nur die Tatsachen sind richtig und wichtig fьr uns. Und gute Stiefel sind selten."

Die Evolution geht rьckwдrts, der Mensch entdeckt seine Instinkte wieder und wird wдhrend des Gefechts mehr und mehr zum Tier, zur rasenden Bestie.

S. 108:

"Wir laufen geduckt, wie Katzen ... die Welle (der Gewalt) macht uns zu Teufeln ... wir schleudern die Granaten nicht gegen Menschen." "... Nicht gegen Menschen ..."

Eigentlich schon, aber das verdrдngen die jungen Soldaten. Doch Paul merkt es.

 

 

(S. 196ff)

Er verwundet einen Franzosen schwer und erlebt seine letzten Atemzьge zwangslдufig mit, weil er wдhrend des Trommelfeuers nicht aus den Graben kann. Paul begreift, dass er einen Menschen ermordet hat. Unwiderruflich, endgьltig. Er ist verzweifelt, ihn plagen Schuldgefьhle; doch was kann er tun, was geschehen ist, ist geschehen. In diesem Moment will er ausbrechen und kдmpfen. Aber nicht gegen Frankreich, England, Russland, oder sonst irgendeinen Staat. Nein! Sondern gegen das, was den Menschen dazu bewegt, solches Leid zuzulassen:

S. 204:

"Kamerad, heute du, morgen ich. Aber wenn ich davonkomme, Kamerad, will ich kдmpfen gegen dieses, das uns beide zerschlug: dir das Leben -und mir-? Auch das Leben. Ich verspreche es dir, Kamerad. Es darf nie wieder geschehen."

 

Aber egal, wie groЯ das Leid der Menschen ist, die Natur geht ihren eigenen Weg. Der Regen z.B. rinnt ьberall hin. Ihm ist es egal, ob er auf Liebende, Trauernde, Hassende oder Tote fдllt:

 

 

 

 

S. 71:

"Monoton rinnt der Regen. Er rinnt auf unsere Kцpfe und auf die Kцpfe der Toten vorn, auf den Kцrper des kleinen Rekruten mit der Wunde, die viel zu groЯ fьr seine Hьfte ist, er rinnt auf das Grab Kemmerichs, er rinnt auf unsere Herzen."

 

Das Leben findet schon seinen Weg. Es gibt den Willen nie auf und bringt den Soldaten auch Hoffnung, wie Remarque ьberspitzt darstellt, indem er Schmetterlinge auf Totemschдdeln ausruhen lдsst.

 

(S. 120).

Manchmal wird Remarque jedoch zu makaber. Wenn er schon ein Buch in einer tagebuchartigen Form schreibt, sollte er es unterlassen, allzu groЯe Schauergeschichten zu erzдhlen. Beispiele:

 

 

S. 68ff / Artillerie ьberall auf dem Friedhof

 

 

"Der Friedhof ist ein Trьmmerfeld. Sдrge und Leichen liegen verstreut. Sie sind noch einmal getцtet worden; aber jeder von ihnen, der zerfetzt wurde, hat einen von uns gerettet."

 

"Es war nur ein kurzer Feuerьberfall. Zwei von unseren Toten liegen in einem der aufgerissenen Grдber; wir brauchen sie bloЯ zuzubuddeln."

 

 

S. 95

Auf dem Weg zur Front stehen schon eine Menge neuer Sдrge fьr die Kompanie bereit, just am Wegrand, damit sie auch ja jeder sehen kann.

 

Paul Bдumer alias Erich Maria Remarque legt auch groЯen Wert auf die begrenzte Aussagekraft der Worte. Er stellt fest, dass Worte zwar viele Gefьhle ausdrьcken kцnnen, jedoch keinesfalls die Grauen das Krieges.

 

 

 

S. 121:"Angriff, Gegenangriff, StoЯ, GegenstoЯ - das sind Worte, aber was umschlieЯt sie."

S. 124: "Trommelfeuer, Sperrfeuer, Gardinenfeuer, Minen, Gas, Tanks, Maschinengewehre, Handgranaten - Worte, Wort, aber sie umfassen das Grauen der Welt."

S. 160: "Worte, Worte, Worte - sie erreichen mich nicht."

S. 253: "Granaten, Gasschwaden und Tankflottillen - Zerstampfen, Zerfressen, Tod. Ru