Диплом: Probleme der Ubersetzung der Mischentlehnungen mit einem englischen Bestandteil ins Ukrainische
Diplomarbeit
Eingereicht und verteidigt
am Lehrstuhl für Theorie und Praxis der
Übersetzung germanischer Sprachen
nationale Schewtschenko-Universität Kiew
Thema:
Probleme der Übersetzung der Mischentlehnungen
mit einem englischen Bestandteil ins Ukrainische.
Verfasser: Adrianow D.W.
Wissenschaftliche Betreuerin: Prokopowa L.I.
Kiew, 1997
Inhaltverzeichnis
1.Einleitung
1.1 Begründung der Themenwahl
1.2.Zielsetzung
1.3.Metodisches Vorgehen
Kapitel I
1.Tendenzen im Bereich des Wortschatzes
2. Entlehnungsepochen und Sprachbewegung
3. Einige Tendenzen zur Anglisierung im Deutschen
4. Fachsprachen
5. Einige Tendenzen zur Neubildungen
6. Zur Wortbildung heute
6.1. Flexion
6.2. Präfixe und Suffixe
6.3. Schreibung
6.4. Komposita
6.5. Mischkomposita
6.6. Veränderungen am Wortkörper
6.6.1. Kürzungen
6.6.2. Wortmischung
6.6.3. Wortverband
6.7.Wortschatz
6.7.1. Fremd- und Lehnwort
6.7.2. Lehnübersetzung
6.7.3. Lehnübertragung
6.7.4. Lehnbedeutung
6.8. Sonderformen
a) Sekundärentlehnungen
b) Doppelentlehnung
6.9. Mögliche Frequenzsteigerung deutscher Wörter
6.10. Der Bedeutungsumfang des Fremdwortes
6.11. Der Stilwert des Fremdwortes
6.12. Die Triebkräfte
6.13. Wert und Unwert der Anglo-Amerikanismen
7. Einige Ergebnisse der Untersuchung
Kapitel II
1.Praktisches Vorgehen
2.Schlussfolgerungen
2.1. Besonderheiten und Schwierigkeiten bei der Übersetzung von
Mischkomposita.
EINLEITUNG
1.1 Begründung der Themenwahl.
Meine Diplomarbeit ist dem Thema У Übersetzung der Mischkomposita mit einem
englischen Bestandteil У gewidmet.Solche Entscheidung lässt sich durch
Folgendes erklären:
Das 20.Jahrhundert nennt man das Zeitalter des technischen Fortschritts, und
nicht ohne Grund dazu.Innerhalb der letzten Jahrzehnte gewann der Fortschritt
im Bereich der Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, im Sport sowie in anderen
wichtigsten Sphären unseres Lebens an ein riesiges Tempo:jedes Jahr
verdoppeln sich die Kenntnisse der Menschheit. Im Zusammenhang mit der
Entwicklung dieser Gebiete erfolgt die Bildung der neuen Begriffe, entsteht
Etwas, was es bisher nicht gab.Die Umwelt und die Gesellschaft haben sich
verändert, und zwar in einem nie zuvor erlebten Ausmass.Verschiedene
Erscheinungen finden sofort ihre Widerspiegelung in der Sprache- dem
sensibelsten System.Die Sprache hat sich wie immer den neuen Bedürfnissen
angepasst.
Der Wortschatz ist ein offenes, sich ständig veränderndes System, die
Veränderungen betreffen nicht nur die Bedeutungsstruktur der einzelnen
Wörter, sondern sie beruhen auch darauf, dass manche Wörter
allmählich aus dem Gebrauch kommen, veralten und ausstreben; andererseits
wird der Wortschatz durch Neubildungen, Übernahme fremden Wortguts,
Eindringen fachsprachlicher Lexik in den Allgemeinwortschatz bereichert.Der
Wortschatz kann also unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden, die
mich besonders interessierten:
1. unter dem Aspekt, welche Wörter Neubildungen darstellen;
2. unter dem Aspekt der Herkunft von Wörtern;
3. unter dem Aspekt der sozialen Schichtung.
In der Sprache entstehen die neuen Wörter, Termini, Begriffe, die die
Neuerungen beschreiben und deuten.Die neuen Wörter können
allgemeingebräuchlich werden, also zum Wortschatz der Gemeinsprache, oder
nur in den Fachsprachen gebraucht werden.Alles hängt von dem Herkunfts-,
und Anwendungsbereich des Begriffs ab.
Mit Hilfe der modernen Massenmedien wirkt die Sprache heute über neue
Einflusskanäle und mit grösserer Kraft aufs Individuum ein.Dies
führt zur Bildung einer Standardsprache,die fast alle Mitglieder der
Gesellschaft beherrschen- jedenfalls passiv, ohne Rücksicht auf regionale
und soziale Unterschiede.
Der Fortschritt und die Kooperation auf allen Gebieten der menschlichen
Tätigkeit überschreiten sämtliche geographischen Grenzen.Das ist
auch eines der Merkmale unseres Jahrhunderts.Auch diese Prozesse finden ihren
Ausdruck in der Sprache.Es findet ein ständiger lexikalische Umtausch
zwischen den Sprachen, wobei das Wortgut zusammen mit entsprechenden
Gegenständen oder Erscheinungen von einer Sprache aus einen anderen
übernommen wird.Sowohl dieser Prozess als auch seine Ergebnisse werden als
У Entlehnung У bezeichnet.Einen stärkeren Einfluss auf den
Entlehnungsprozess üben auch solche Faktoren wie Mode, historische
Geschehnisse, Politik und so weiter aus.
Da nämlich die englische Sprache jetzt in der Welt dominiert, sind die
meisten Entlehnungen in verschiedenen Sprachen, darunter auch in der deutschen,
englisch-amerikanischer Herkunft.Die meisten dieser Entlehnungen kommen ins
Deutsche aus der amerikanischen Variante der englischen Sprache, denn die BRD
hat die engeren Kontakten mit den USA als mit England.Sehr viele englische
Entlehnungen werden zu Internationalismen.Deshalb kann man mit bestimmter
Sicherheit behaupten, dass die englische Sprache in der letzten Zeit bei der
Wiedergabe alles Neuen und Fortschrittlichen vorherrscht, was in der Welt
insbesondere in der Wissenschaft und Technik passiert.Die Zahl der Entlehnungen
aus dem Englischen ist schon sehr gross in der eutschen Sprache und nimmt immer
zu.
In manchen Fällen existieren und funktionieren in der Sprache die deutschen
und die entlehnten synonymischen Wörter neben einander, wie z.B der
Trend / die Tendenz, der Tip / der Rat, das Team / die Mannschaft
usw.Allmählig wird das Lehngut verdeutscht, das heisst, zu den Normen der
deutschen Sprache angepasst.Manche Entlehnungen, die schon lange in der
deutschen Sprache funktionieren, gelten überhaupt nicht mehr als У fremde
Wörter У, z.B der Film.Nach der Anpassung werden die entlehnten
Wörter wie die УeinheimichenФ Wörter zur Wortbildung fähig, und
da die deutsche Sprache eine besondere Neigung zur Bildung der Komposita
aufweist, sind auch die Mischkomposita keine Seltenheit: die Hitliste,
Top-Schuldner, Boomjahre usw.Es kommen manchmal Komposita vor, wo
sämtliche Bestandteile Entlehnungen sind:z.B der Film-Star.Am
häufigsten sind die Mischkomposita in den Texten zu solchen Themen, wie
Wissenschaft, Technik, Kultur, Sport, Wirtschaft zu treffen,und treten
gewöhnlich als Termini auf.Bei der Übersetzung der Mischkomposita hat
der Übersetzer mit einigen spezifischen Problemen zu tun, und zwar:
* Es gibt keine entsprechenden Nachschlagewerke, so dass der Übersetzer
bzw. Sprachwissenschaftler solche Wörter selbst deuten muss;
* Manche haben keine Äquivalente in der ukrainischen Sprache;
* Warum werden oft die Anglo-Amerikanismen bevorzugt, wenn entsprechende
deutsche Äquivalenten vorhanden sind?
* Das Problem des Bedeutungswandels des entlehnten Wortgutes im Vergleich
zur ursprünglichen Bedeutung.
Diese sowie die anderen derartigen Fragen sollen in der vorliegenden
Diplomarbeit betrachtet werden.
1.2 Zielsetzung
Meine Diplomarbeit ist von bestimmter theoretischer Bedeutung.Früher waren
die Mischkomposita, die der Gegenstand der Untersuchung dieser Arbeit sind,
nicht eingehend in das Sprachwissenschaft erforscht.Es waren zwar einige
Arbeiten diesem Thema gewidmet, allerdings haben sie nur einen fragmentaren
Charakter und tragen schon in vieler Hinsicht den gegenwärtigen Tendenzen
in der Sprache keine Rechnung mehr.Innerhalb von letzten 10 Jahren nimmt der
Zustrom des anglo-amerikanischen Wortgutes in die deutsche Sprache dank den
neuen Informationsmedien immer mehr zu.Einigen Statistiken und Prognosen
zufolge wird diese Tendenz künftig noch spürbarer.Dadurch bekommt
diese Diplomarbeit auch eine gewisse praktische Bedeutung, denn je breiter
diese Erscheinung in der deutschen Sprache wird, um so deutlicher ist das
Problem der Übersetzung der Mischkomposita.Die vorliegende Arbeit
enthält gerade einige praktische und theoretische Hinweise, Tips und
Übersetzungshilfen.
Die Aufgabe der vorliegenden Diplomarbeit ist es, die Besonderheiten der
deutsch-englischen Mischkomposita weiter zu erforschen.Vom besonderen Interesse
sind dabei sozio-psychologische und linguistische Gründe der Entlehnung
als Prozesses sowie das Funktionieren des entlehnten anglo-amerikanischen
Wortgutes vorwiegend in moderner deutscher Sprache.Es soll festgestellt werden,
welche Arten und Formen der Entlehnung aus dem Anglo-Amerikanischen in den
deutschsprachigen Texten überwiegen, und welche Wortarten durch den
Enlehnungsprozess in diesem Falle am häufigsten betroffen werden.Es werden
ebenso Probleme (wie z.B. Sinn, Notwendigkeit, Möglichkeiten) der
Wiedergabe der Mischkomposita mit einem aus dem Englischen entlehnten
Bestandteil im Ukrainischen behandelt, wobei das an praktischen Beispielen
demonstriert werden soll.Und schliesslich sollen als Ergebnis der Untersuchung
einige Momente, die bei der Übersetzung der Mischkomposita besonders zu
beachten sind,sowie eventuelle Übersetzungstips formuliert werden.
1.3 Methodisches Vorgehen
Der Ausgangspunkt meiner Untersuchungen ist eine breite Palette von
deutschsprachgen Texten, die auf Mischkomposita mit einem anglo-
amerikanischen Bestandteil befragt werden.Als Untersuchungsmaterial dienen
Texte aus den Zeitschriften УSpiegelФ, УFocusФ, УSternФ, УWirtschaftswocheФ,
Уauto-motor und sportФ.
In dieser Arbeit benutze ich Zeitschriften verschiedener thematischer
Ausrichtung um festzustellen, in welchem Bereich die Mischkomposita am
häufigsten zum Einsatz kommen, sowie welche Arten der Mischkomposita
für bestimmte Bereichen charakteristisch sind.
Um die Entwicklung des Prozesses der Bildung von Mischkomposita zu untersuchen,
wird eine Reihe von Zeitschriften behandelt, die in der letzten fünf
Jahren erschienen sind.Sogar in der relativ so kurzen Zeitperiode lässt es
sich veranschaulichen, dass sich die anglo-amerikanischen Entlehnungen immer
mehr an der deutschen Wort -und insbesondere Kompositabildung
beteiligen.Insgesamt werden über 50 derartige zusammengesetzte Wörter
analysiert, die zu verschiedenen Sprachbereichen
gehören.Hauptsächlich beziehen sie sich- wie schon bemerkt- auf
Technik, Wissenschaft, Wirtschaft und Sport.
Zuerst werden Begriffe УEntlehnungФ, УFremdwortФ und УMischkompositumФ
theoretisch bestimmt sowie die für die Untersuchung notwendigen
linguistischen Kategorien (z.B, Arten und Formen der Entlehnung) kurz
betrachtet.Danach werden linguistische Besonderheiten, stilistische Funktionen
sowie die psychologische Einwirkung der im deutschen Text anzutreffenden
Neubildungen auf den Textempfänger behandelt und an Beispielen
illustriert.Somit wird auch die Frage nach dem Sinn bzw.der Möglichkeit
deren Übersetzung ins Ukrainische aufgeworfen.Anschliessend wird hier
versucht, einige Auszüge aus deutschen Texten, die zusammengesetzte
Wörter mit Anglo-Amerikanismen enthalten,ins Ukrainische zu
übersetzen, wobei es grundsätzlich auf die Widergabe eben dieser
Entlehnungen ankommt.Die übersetzten Varianten werden danach nach Vor-,
und Nachteilen gegenüber dem Original ausgewertet.
Kapitel I
1. Tendenzen im Bereich des Wortschatzes
Im Vergleich zu den relativ geschlossenen und stabilen Systemen der Grammatik
wird der Wortschatz als offenes und flexibeles System bezeichnet. Auf
keiner Ebene ist die Sprache so starken Veränderungen unterworfen wie im
Bereich des Wortschatzes. Die Veränderung sprachlicher Verhältnisse
ist allerdings als Funktion der Veränderung geschichtlicher
Verhältnisse zu sehen. Es gibt Zeiten, in denen sich geschichtlich und
gesellschaftlich mehr ereignet als in anderen. Dieses Mehr oder Weniger hat
Auswirkungen auf Bewegungen oder Konstanz in verschiedenen Bereichen der
Sprache, es findet vor allem im Wortschatz eine besondere Ausprägung.
Hinter den vergleichsweise grossen Veränderungen im Wortschatz der
deutschen Gegenwartssprache stehen als Ursachen die Vermehrung und
Differenzierung der Informations- und Wissensbestände im modernen
Zeitalter. Die Multiplizierung und Popularisierung neuer Sach- und
Sprachgegebenheiten stehen heute unter unvergleichlich günstigeren
Voraussetzungen als je zuvor: die Massenmedien bringen tagtäglich
>neue< Informationen und Worte in Umlauf. Kein Wunder, dass der
permanente Informationsstrom die Nachrichtenagenturen auf der einen und die
>Zuhörer< und >Leser< auf der anderen Seite vor schier
unlösbare Aufgaben stellt. Zum Mengenverhältnis Nachrichtenworte
kommt ein qualitativer Befund, der die Schwierigkeitsverhältnisse
entscheidend mitprägt: Es gehört zum Wesen der Nachricht, etwas
bisher Unbekanntes mitzuteilen Ц sei es, dass das Ereignis eben erst
eingetreten ist, sei es, dass der Sachverhalt bis eben unbekannt geblieben ist.
Ist die Mitteilung nicht mehr neu, hat sie ihren Nachrichtenwert verloren.
Es wird oft behauptet, dass der Sprachwandel noch nie so schnell vor sich
gegangen sei wie in unserem Jahrhundert,vor allem in bezug auf die
explosionsartige Erweiterung des Wortschatzes.Diese Feststellung ist nicht
etwa aufs Deutsch beschränkt, sondern gilt für die meisten modernen
Sprachen.Der Sprachwandel hängt natürlich mit Veränderungen in
der Gesellschaft zusammen, wie wir es wiederholt in der Geschichte der Sprache
feststellen konnten.
Es zeigt sich immer häufiger ein bewusstes Bestreben, sich kürzer,
einfacher und verständlicher auszudrücken.Die geschriebene Sprache
nähert sich der gesprochenen Umgangssprache in der Wortwahl und durch
einen einfacheren Satzbau immer mehr an.
Die übergreifende zivilisatorische Entwicklung der Industriestaaten
fördert in verschiedenen Sprachen die gleichen Erscheinungen.Im Interesse
der internationalen Kommunikation werden viele Neuwörter zu
Internationalismen (bestimmte Fremdwörter, die in vielen Sprachen in
gleicher Bedeutung gebräuchlich sind), teils Lehnwörter
anglo-amerikanischen Ursprungs, teils Neubildungen lateinisch-griechischer
Herkunft.
2. Entlehnungsepochen und Sprachbewegung
Die verschiedenen Entlehnungsepochen sind oft einseitig beschrieben worden, also
von der Geschichte einer Nationalsprache aus.Dabei sind die zu registrierenden
Fremdwort- bzw Entlehnungsepochen weitgehend als europäische
Sprachbewegungen zu deuten; das gilt für das lateinische Mittelalter,
für das Bildungsstreben des Humanismus (klassisches Latein und
Griechisch), für das Kulturprogramm des 17.und 18. Jahrhunderts
(Französisch) und für die Zeit nach 1945 (Englisch,Amerikanisch).
Die nationale Sprachgeschichtsschreibung hat diese europäischen
Entlehnungsvorgänge bislang fast ausschliesslich als einzelschprachliche
Ereignisse beschrieben und sie bisweilen als nationalsprachliche
Katastrophen interpretiert.In der Schweise nationalsprachlicher Sorgen und
Bemühungen scheint diese Einstellung verständlich zu sein; im
Zeitalter europaeischer Zielsetzungen ist sie politisch wie sprachlich
zumindest zweifelhaft.Im Hinblick auf die Tendenz der Anglisierung und
Amerikanisierung der Gegenwartssprache sollte man gerechterweise von einer
europäischen Sprachbewegung sprechen; diese Tendenz wird sogar in
einigen Ostblockstaaten registriert.Einzelsprachliche Analysen führen zu
Perspektivenverengungen und Verzerrungen.Vergleichende Untersuchungen kommen zu
dem Ergebnis, dass beispielweise die Fremdwortübernahme in anderen
Sprachgemeinschaften grosszügiger als in Deutschland abläuft.In
vielen europäischen Sprachen kommen nicht geringe Lehnwortbestände
vor.Diese Wortbestände beruhen nicht auf Zufälligkeiten, sondern sie
sind Ergebnisse von übernationalen Prozessen mit politischen, kulturellen,
ökonomischen usw.Voraussetzungen.In einzelsprachlicher Betrachtung
mögen sie vielfach als Фstörend Ф oder als Уschädlich У
erscheinen; bei sprachvergleichender Wahrnehmung stösst man hingegen auf
Sprachinseln mit übernationalen Gemeinsamkeiten.Diese sprachlichen
Gemeinsamkeiten in Wortschätzen verschiedener Sprachen werden mit dem
Begriff des Internationalismus erfasst.Für das Zustandekommen von
Internationalismen in der deutschen Sprache lassen sich viele Gründen
nennen; diese sind u.a.:
indoeuropäische Sprachverwandtschaft;
wechselseitige Entlehnungen aus den drei (oder anderen) Sprachen;
Entlehnungen aus nichteuropäischen Sprachen;
Sprachkonventionen in übernationalen Institutionen (Kirchen,Verbände);
Sprachregelungen in internationalen Fachsprachen;
Informationsaustausch durch internationale Nachrichtenagenturen.
Obwohl die europäischen Sprachen sich- genetisch gesehen -immer mehr von
den gemeinsamen Ursprungssprachen entfernt haben, verraten die
Wortbestände der Internationalismen Tendenzen der Gemeinsamkeit und der
gegenseitigen Annäherungen, vor allem auf der Ebene des Wortschatzes.
Es wurden folgende Hypothesen weitgehend bestätigt:
1. Je vertrauter der Sachbereich, desto geringer die Schwierigkeiten beim Umgang
mit Fremdwörtern
2. Je fremder der Sachbereich, desto grösser die Schwierigkeiten beim
Umgang mit Fremdwörtern (>Lobby<, >Plenum<).
3. Je fremder der Sachbereich, desto grösser die Schwierigkeiten beim
Umgang mit deutschen Wörtern.
4. Je stärker die Satzeinbettung, desto geringer die Schwierigkeiten beim
Umgang mit Fremdwörtern.
5. Je geringer die Satzeinbettung, desto grösser die Schwierigkeiten beim
Umgang mit Fremdwörtern.
6. Je geringer die Satzeinbettung, desto grösser die Schwierigkeiten beim
Umgang mit deutschen Wörtern.
Oben war von den historischen, kulturellen und oekonomischen Ursachen für
sprachliche Entlehnungen die Rede.Diese aussersprachlichen Ursachen bleiben
zweifelsohne die wichtigsten Voraussetzungen und gehören zum festen
Bestand der Fremdwortdiskussion.Darüber hinaus muss es allerdings noch
andere Gründe dafür geben, dass beispielweise englische
Lehnwörter für viele Sprachen Europas annehmbar waren.Die
aussersprachlichen Begründungen allein geben keine hinreichende
Erklärung dafuer, dass Lehnwörter aus der englischen Sprache in
europaeischen Wörterbüchern so überwichtig vertreten
sind.Gemessen an aussersprachlichen Faktoren wie Geschichte, Politik, Kultur-
und Geistesgeschichte usw., erscheint die deutsche Sprache dann deutlich
unterrepräsentiert.Eine andere Rechnung, die nicht aufgeht: Der deutsche
Sprachraum hat eine geographisch guenstige Lage mit sprachlichen Kontaktgrenzen
in einer Laenge von 4850 km und mit einer Nachbarschaft zu 14 anderen
Sprachen.Kontaktgrenzen und Nachbarschaften sind aber gleichbedeutend mit
Möglichkeiten der Einflussnahme und des Beeinflusswerdens.Zu wenig
berüksichtigt wird die im europäischen Sinne günstige
morphologische Struktur des englischen Wortschatzes.Gemeint sind vor
allem Merkmale und Relationen, die durch den Mischsprachencharakter des
Englischen bedingt sind.
Hinsichtlich der Verwendungs- und Verwertungsmöglichkeiten von
internationalen Wortschätzen lassen sich folgende Thesen formulieren:
Gleiche Wortschätze:
können Alltagskommunikation zwischen Menschen verschiedener
Herkunftssprachen erleichtern;
haben im Hinblick auf Fremdsprachenerwerb und Fremdsprachenunterricht
einen multiplizierten Gebrauchswert;
geben Aufschluss über geschichtliche und kulturelle
Kontaktvorgänge zwischen verschiedenen Völkern;
können als Wortschätze einer möglichen europäischen
Integration interpretiert werden;
leisten einen wichtigen Beitrag zur Differenzierung der
Fremdwortdiskussion.
Im gesamt Bereich der gleichen Wortschätze zeichnen sich -grob skizziert
-drei Gebrauchsfelder ab:
1. Das Gebrauchsfeld des alltagsprachlichen Verkehrs mit Wörtern
des täglichen Umgangs und Bedarfs (z.B.Ball/ball;Telefon/telephone usw.)
2. Das Gebrauchsfeld der sog.Verfügungswortschätze, die man
als Kernwortschätze wichtiger Sach-und Fachbereiche bezeichnen
kann.(z.B.Orient/orient;Service/service u.a.)Die Verfügungswörter
fallen in der Statistik nicht besonders ins Gewicht, sie sind aber unabdingbar
für die sprachliche Bewältigung wichtiger Sach - und Fachfragen.
3. Das Gebrauchsfeld der Fachwörter verschiedenster Fachsprachen;
nach dem Verständnis mehrere Forschungsansätze kann man es in die
Teilfelder der Theoriesprache, der fachlichen Umgangssprache und der
Verteilersprache aufgliedern.
2. Einige Tendenzen zur Anglisierung im Deutschen
Da ist einmal die Flut neuer Sachbezeichnungen auf Grund der rasanten
Entwicklung der Technologien und einer unvorstellbaren Ausweitung des
(natur-)wissenschaftlichen Wissens. Um den allgemeinen Wortschatz selbst des
gebildeten Menschen gruppiert sich eine Vielzahl von Fachsprachen, deren
Wortschatz kein einzelner Mensch mehr beherrscht.
Neben den Fachsprachen und der Popularisierung einer Anzahl ihrer Ausdrücke
auch für den Allgemeinwortschatz führt die immer stärkere
Hinwendung der Gesellschaft zur aktuellen und kurzlebigen journalistischen
Information auch zur ständigen Aufnahme von Ausdrücken, die von
Politikern und Journalisten neu geprägt werden.
Der vielleicht charakteristischste Zug des gegenwärtigen Wortschatzes ist
der alle Sprachebenen betreffende Zustrom anglo-amerikanischer
Ausdrücke Nach 1918 und 1945 war eine wichtige Ursache sicherlich die
psychologische und gesellschaftliche Anpassung der Besiegten an die Sieger.
Aber daneben sind noch andere Faktoren wirksam, wie der Einfluss des Englischen
bzw. des Anglo-Amerikanischen auch auf andere Sprachen zeigt. Es war und ist
die Attraktion, die von einem bestimmten Lebensstil, von dem mit ihm
verbundenen Zeitgeist und von einer speziellen Unterhaltungs- und Jugendkultur
ausgeht. Aber es sind Ц nicht zuletzt Ц auch Фbestimmte Vorzüge der
englischen Sprache, die in Kombination mit dem geltenden Lebensstil und
Zeitgeist ihre Wirksamkeit entfalten können. Ein zweifellos
begünstigender Faktor für die Dominanz des Englischen ist
schliesslich noch die Rolle Amerikas als WeltmachtФ*.
Das amerikanische Vorbild heim Lebensstil führte schon bald nach dem
Zweiten Weltkrieg zur Übernahme von Ausdrücken wie ФBikiniУ,
ФMake-upУ, ФMusic-BoxУ, ФPlayboyУ, ФSexУ, ФTeenagerУ. Es sind griffigere
Wörter als die entsprechenden Ausdrücke, die man im Deutschen
dafür bilden könnte. So klingt Фzweiteiliger BadeanzugУ bieder und
schwerfällig, verglichen mit ФBikiniУ. Den ФPlayboyУ mit Фreicher
LebemannУ wiederzugeben, trifft den Bedeutungsgehalt zuwenig.Das Wort ФSexУ,
das auch beliebig für Zusammensetzungen verwendbar ist, müsste im
Deutschen immer irgendwie mit ФGeschlechts-У oder ФgeschlechtlichУ
ausgedrückt werden, was reichlich unattraktiv und schwerfällig
klingt. Der ФTeenagerУ als Ausdruck für die 12- bis 19jährigen hat im
Deutschen überhaupt keine Entsprechung.. So blieben nur die farblosen
Amtsausdrücke ФJugendlicherУ bzw. ФHeranwachsenderУ.
Neben der Griffigkeit und Lockerheit haben viele moderne englische
Lehnwörter gegenüber möglichen oder tatsächlichen deutschen
Entsprechungen den Vorzug der Kürze. Zum Beispiel: ФHobbyУ statt
ФLieblingsbeschäftigungУ, ФFanУ statt ФAnhängerУ, ФVerehrerУ oder
ФShortsУ statt Фkurze HoseУ. Viele der griffig-lockeren englischen
Ausdrücke sind einsilbig (ФBoxУ, ФBoyУ, ФcoolУ, ФGagУ, ФJazzУ, ФJeepУ,
ФJobУ, ФQuizУ, ФsmartУ, ФTeamУ, ФTestУ, ФTrendУ), was gerade für eine
Sprache von Vorteil ist, die, wie das Deutsche, gern neue Ausdrücke durch
Zusammensetzung aus schon vorhandenen Wörtern bildet.Stark vertreten sind
daneben Ausdrücke aus dem Freizeitbereich wie ФsurfenУ oder ФjoggenУ.
_________________________________________________
*Peter Braun.,Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache.-1993.- 105 S.
Ein Fahrrad, das sich wegen seiner Bauart und der vielen Gänge für das
Gelände- und Bergauffahren eignet, ist ein ФMountain BikeУ. Da dann auch
sein Gegenstück, das Fahrrad für die Stadt, einen Namen braucht, gibt
es logischerweise auch das ФCity BikeУ. Obwohl ФgrüneУ Politik in
Deutschland früher einsetzte als in den USA, sagen die Deutschen doch
häufig ФrecycelnУ statt ФwiederverwertenУ.
Ebenso stark vom Englischen geprägt ist die Sprache des Wirtschaftslebens.
Der ФTop-ManagerУ einer ФHigh-TechУ-Firma УsponsertУ aus ФImageУ-Gründen
Sportler, oder er versucht ein ФProduct PlacementУ in einer Fernsehsendung zu
erreichen. Es geht ihm um ФCorporate IdentityУ in seiner Firma, auch wenn er
sie vielleicht in ein ФJoint VentureУ einbringt. Seine leitenden Mitarbeiter
gehen mit ihrem ФLaptopУ auf Reisen, auf dem ФAirportУ (oder im Hotel)
ФcheckenУ sie ein bzw. aus, und auch sonst wird vieles ge-ФchecktУ oder auch
mal ein Gesundheits-Фcheck-upУ gemacht. Die Aufzählung liesse sich noch
lange fortsetzen, sind doch allein seit 1945 über 3000 Anglizismen im
Deutschen heimisch geworden.
Anglizismen, wie den oben aufgeführten einsilbigen Ausdrücken, werden
auch ein Liebhaber der deutschen Sprache zugestehen, dass sie einen
ФleichterenУ, ФflotterenУ sprachlichen Ausdruck ermöglichen, gerade wegen
ihrer vielfältigen Verwendbarkeit für Zusammensetzungen. Aber die
Verwendung vieler Anglizismen in Fällen, in denen vorhandene oder
denkbare deutsche Ausdrücke genauso gut wären (zum Beispiel ФjoggenУ,
ФrecycelnУ, ФsponsernУ, ФTicketУ) zeigt, dass es hier weniger um das griffige
Wort noch um den klassischen Fall der Übernahme von Sachen mit ihrem Namen
geht, sondern um den Versuch, ein bestimmtes, als modern empfundenes Image zu
vermitteln. Es ist der amerikanische Фlife styleУ, der in Deutschland kopiert
wird. Deshalb wäre es auch aussichtslos, mit den Mitteln des
Sprachpurismus dagegen ankommen zu wollen. Wer die Anglisierung verhindern
wollte, müsste auch den ФdeutschenУ Lebensstil soweit verändern, dass
er als gleich attraktiv empfunden wird.
Aber: Besteht bei einer ФkampflosenУ Hinnahme dieses starken
anglo-amerikanischen Einflusses auf den deutschen Wortschatz nicht die Gefahr,
dass die deutsche Sprache schliesslich ein ФAnglo-DeutschУ wird?
Die Antwort fällt nicht leicht. Aber es fragt sich, ob ein Sich-Sperren
gegen ein Vokabular, das nur der Herkunft nach englisch, in Wahrheit aber eher
international ist, nicht provinziell wäre und die Deutschen und ihre
Sprache iso1ieren würde. Wie wenig Erfolg solchen Bemühungen
beschieden ist, zeigt der Versuch Frankreichs, sogar mit staatlicher
Sprachlenkung gegen das ФFranglaisУ anzugehen.
Das Englische hat zu früheren Zeiten, als es noch nicht die internationale
Ausstrahlung von heute besass, solche Barrieren nie aufgerichtet. Dieser
Offenheit gegenüber anderen Sprachen verdankt es sein kosmopolitisches
Vokabular. Vielleicht könnte man auf die gedankenlose Übernahme des
einen oder anderen englischen Ausdrucks verzichten, wenn ein gleichwertiger
deutscher Ausdruck schon vorhanden ist (zum Beispiel ФwiederverwendenУ statt
ФrecycelnУ).
Es ist nicht eine solche Wortschatzerweiterung, sondern etwas anderes, was
die deutsche Sprache bedroht: ihre Preisgabe zugunsten des Englischen, ihre
Nichtverwendung in immer mehr Kommunikationsbereichen, vor allem als Sprache
der Wissenschaft und des geistigen Austauschs.
Eine lebende Sprache und ihr Wortschatz sind durchaus einem Organismus
vergleichbar, der nur dann leistungsfähig bleibt, wenn alle seine
Funktionen regelmässig genutzt werden. Auch die Anpassungsleistungen, die
ein Organismus vollbringt, wenn er auf neue Gegebenheiten reagiert, müssen
ihm abgefordert werden. Sonst kommt es zu Degenerationserscheinungen und zum
Absterben bestimmter Funktionen. Ist aber dieses Stadium erst einmal
eingetreten, besteht die Gefahr, dass auch andere Funktionsbereiche betroffen
werden.
Viele Lehnwörter decken natürlich einen Bedarf, andere sind wiederum
"Luxuslehnwörter, die aus Prestigegründen entlehnt werden...Ф*
Hierbei werden manchmal einheimische Wörter verdrängt, aber oft tritt
auch eine Bedeutungsdifferenzierung ein, indem das entlehnte Wort z.B. eine
speziellere Bedeutung erhält als das deutsche:
________________________________________
*H-D Fischer., Einführung in die deutsche Sprachwissenschaft.- 1992.-87 S.
Drink '(alkoholisches, bes. Mix-) Getränk'
Hit '(besonders erfolgreicher) Schlager'
Job '(meist: vorübergehende) Arbeit'
Meeting '(politische, wissenschaftliche oder sportliche) Zusammenkunft
Die englischen Wörter können mit deutschen Kompositionsgliedern und
Ableitungsmorphemen verbunden werden:
Milch-Shake, Käsetoast, Reiseboom, Raumdesigner; Dispatcherdienst
(DDR), Livesendung, Round-Table-Konferenz; foulen, trampen, restbar,
Managertum.
Die Gründe für die grosse Flut der Entlehnungen sind
aussersprachlicher Natur: die politische Vormachtstellung der Vereinigten
Staaten nach dem 2. Weltkrieg, bes. in der Bundesrepublik; westliche
Bündnispolitik; Internationalisierung auf wirtschaftlichem, kulturellem
und wissenschaftlichem Gebiet.
Fachsprachen mit stark anglisierter Terminologie sind u.a.
Luftfahrt: Cockpit, Clipper, Turbojer
Datenverarbeitung: Chip, Plotter, Diskette, Software
Psychologie und Soziologie: Sensitivity-Training, Ilern, In-Group
Werbefachsprache: Visualizer, Self-Liquidator
Einen systematischen Sprachpurismus gibt es aber heute nicht mehr. Die Haltung
dem Fremdwort gegenüber ist liberaler geworden. Für die Sprachpflege
von heute ist die Frage in erster Linie sprachsoziologischer Natur: In den
Fachsprachen brauchen wir die internationale Terminologie In der
Allgemeinsprache aber sollten Fremdwörter in den Fällen vermieden
werden, wo sie der Leser oder Hörer nicht ohne weiteres versteht. Es wird
also vor einem Prestigegebrauch überflüssiger Fremdwörter
gewarnt, der soziale Unterschiede noch unterstreicht und ausserdem zu
kommunikativen Störungen führen kann .
In der DDR wurde zunächst versucht, die Flut der Amerikanismen und
Anglizismen einzudämmen. In manchen Kommunikationsbereichen sind sie
jedoch in der DDR ebenso auffallig wie in den anderen deutschsprachigen
Ländern. Neben den Internationalismen der Fachsprachen sind die
Angloamerikanismen hauptsächlich in Texten über Fernsehen, Film,
Freizeit, Sport und Mode zu finden (Feature, Show, Fan. Camping. Rallye,
Make-up). In der Sprache der Jugendlichen ist die Fremdwort-frequenz
höher, und Angloamerikanismen erscheinen hier auch als Modewörter:
Hit; Disko (Diskothek). das popt (das ist hervorragend).
Darüber hinaus gibt es einige auf die DDR beschränkte
Fremdwörter, die nicht seilen durch das Russische vermittelt wurden:
Dispatcher 'Ingenieur, der die Produktion des Betriebes lenkt', Kombine
'land-wirtschaftliche Maschine'.
Charakteristisch ist schliesslich auch der Fremdwortgebrauch in politischer
Absicht, um in politisch-ideologischer Abgrenzung Verhältnisse der
westlichen Welt zu bezeichnen. In diesen Fällen sollen manchmal negative
Begleitvorstellungen erweckt werden: Vietnam-Killer, Luftgangster, High
Society, Kongress-Lobby, Manager, Gewerkschaftsboss.
Man unterscheidet zwischen alten und neuen Anglizismen und trennt diese
beiden Kategorien durch das Jahr 1945.Behandelt werden im allgemeinen nur
nach 1945 ins Deutsche entlehnte Anglizismen.
Das Kriegsende im Jahre 1945 ist sicher nicht nur ein wichtiges Datum in der
politischen Entwicklung der deutschsprachigen Länder, sondern auch in
ihrer Sprache.Dennoch kann dieser Zeitpunkt nicht absolut gesetzt
werden,sondern ist mit dem Vorbehalt zu versehen, dass vor 1945 begonnene
sprachliche Entwicklungen nicht in diesem Jahr zu einem jähen Ende kamen
und dass die englischen Einflüsse auf die deutsche Sprache nicht nach
diesem Jahr ein absoluter Neubeginn waren. Trotzdem kann man wohl sagen, dass
der grosse Schub deutscher Entlehnungen aus dem Englischen nach dem Ende des
Zweiten Weltkrieges erlolgte.
Vor 1945 entlehnte Anglizismen wie Boot, Import, Export, Ballade, Parlament;
scalpieren, importieren; sentimental, bombastisch usw voll ins Deutsche
integriert worden sind und als deutsche Wörter gelten können.
Sie unterscheiden sich in Schreibung, Lautung und Flexion nicht von deutschen
Substantiven, Adjektiven, Verben etc. und sind vom Nicht-Fachmann nicht mehr
als nicht-deutschen Ursprungs erkennbar..
Eine Schwierigkeit liegt nun aber darin begründet, dass es auch nach 1945
entlehnte englische Wörter gibt, die sich ebenso wie die vor 1945
übernommenen in jeder Hinsicht wie deutsche Wörter verhalten, z.B.
Hit, Pop, Sex.
Die zweite Schwierigkeit ist in der Tatsache zu sehen, dass es vor 1945
entlehnte Anglizismen gibt, die auch nach 1945 noch produktiv waren, d.h. ihre
Bedeutung veränderten, erweiterten, die in neuen Kollokationen auftraten,
die vor 1945 in ihrer Verwendung vorhandene Beschränkungen aufgaben oder
anderen Veränderungen unterlagen.Einige Beispiele zeigen diesen Prozess:
Bar ist bereits bei Sanders (1871) gebucht, hat seine Bedeutung im
Deutschen aber seither verändert und bezeichnet heute nicht mehr nur den
Schanktisch und das kleine Lokal, sondern etwa in Milchbar ein kleines
Lokal, in dem man nicht-alkoholische Getränke zu sich nehmen kann, in
Schuhbar einen Stand, an dem Schuhe repariert werden.. Cocktail ist
heute nicht mehr auf alkoholische Mischgetränke beschränkt, sondern
kann auch allgemein 'Mischung' bedeuten (Krabben-, Frucht-, Film-cocktail
etc.; Molotow-Cocktail). Einen Pudding an die Wand nageln ist ein sehr
neuer Phraseologismus, enthält aber den alten Anglizismus Pudding,
der heute auch in Komposita wie Auto-Pudding vorkommt und nicht mehr nur
'Süssspeise' bedeutet. Film ist ein alter Anglizismus im
Deutschen, aber die Bedeutung 'dünne Schicht auf der Oberfläche von
etw.' und die Wendungen ihm ist der Film gerissen und
(jugendsprachlich) er filmt es nicht sind nach 1945 entstanden.
4.Fachsprachen
Es werden hier Anglizismen behandelt, die man auch als fachsprachliche
Wörter bezeichnen könnte.Es handelt sich um Wörter, die in den
das Korpus bildenden Zeitungen, Zeitschriften, Magazinen etc.vorkommen, so dass
Ц rein theoretisch Ц davon ausgegangen werden kann, dass sie dem Leser der
Zeitung, Zeitschrift etc. bekannt sind und sogar von diesem Leser selbst
verwendet werden (könnten).
Schon die verschiedenen Sparten und Rubriken einer Zeitung, Zeitschrift etc. wie
Politik, Wirtschaft, Feuilleton, Sport etc. zeigen an, dass Pressepublikationen
auch fachsprachliches Vokabular enthalten. Der Leser einer solchen Publikation
wird sich zwar nicht für alle Bereiche, die in einer Zeitung behandelt
werden, interessieren und den verschiedenen Bereichen unterschiedliches
Interesse entgegenbringen. Dennoch sollten die Printmedien oder die
elektronischen Medien nicht zu viele fachsprachliche Begriffe enthalten, da
sich Probleme bezüglich der Verständlichkeit ergeben könnten.
Daher werden in den Medien bei neuen oder schwer verständlichen
fachsprachlichen Begriffen dem Leser, Seher oder Hörer häufig
Erklärungen geliefert.
Besondere Aufmerksamkeit wird den Anglizismen geschenkt, die in Bereichen
vorkommen, die zum Lebensstil des modernen Menschen gehören wie etwa die
Freizeitindustrie, die Unterhaltungselektronik, der Sport etc. Mit anderen
Worten: Der fachsprachliche Wortschatz der modernen Touristik wird eher
berücksichtigt als der in der Astronomie vorkommende.
Wenn ein Anglizismus im fachsprachlichen Wortschatz der im Korpus
zusammengestellten Quellen, nicht-fachsprachlichen Publikationen, häufiger
vorkommt, kann wohl davon ausgegangen werden, dass er zum Vokabular der
Standardsprache gehört oder auf dem Wege dahin ist. Joint venture
ist ein aktuelles Beispiel.
Dennoch gibt es auch hier problematische Erscheinungen:
Ein spezielles Problem ergibt sich beim Anzeigenteil von Tageszeitungen. Er
wurde ebenso wie die Anzeigen in Zeitschriften, Magazinen, Illustrierten etc.
im Korpus berücksichtigt, da auch hier die Annahme gilt, dass eine
Annonce, Werbetexte. Reklame etc. nach Möglichkeit jeden Leser erreichen
muss, d.h. keine Wörter enthalten darf, die im standardsprachlichen
Vokabular nicht bekannt sind. Dafür gibt es Ausnahmen in der Werbesprache,
die gelegentlich von der standardsprachlichen Norm abweicht, um die
Aufmerksamkeit des Lesers zu erregen.
Ein besonderes Problem ergab sich bei aus dem Englischen stammenden
Berufsbezeichnungen wie Art-Director, Layouter, Sales Manager, Visualizer
etc., die primär in Stellenanzeigen vorkommen, aber vornehmlich oder nur
Interessenten bekannt sein dürften, die selbst in der jeweiligen Branche
tätig sind. Solche Berufsbezeichnungen könnte man daher als
fachsprachlich bezeichnen.
5.Einige Tendenzen zur Neubildungen
In dieser Arbeit werden aus oder nach englischem Vorbild entstandene freie und
gebundene Morpheme, Komposita und Mehrwortlexeme behandelt. Bildungen aus zwei
oder mehr Lexemen hingegen bieten eine Reihe von Problemen, die nachfolgend zu
erörtern sind.
Es gibt eine zunehmende Tendenz, Wortgruppen zu einem Wort zusammenzufassen;
aus Wortmehrheiten werden Worteinbeiten. Die Zusammenfassung von Wortgruppen
zu Worteinheiten beginnt schon in der Sprachgeschichte des Mittelalters; sie
hat in der deutschen Gegenwartssprache Ausmasse angenommen, wie sie in kaum
einer anderen europäischen Sprache zu beobachten sind, trotz
>Unbegreiflichkeit< im Englischen: Während man bei den meisten
Entwicklungstendenzen, vor allem im Bereich der Syntax und der Morphologie,
eine Veränderungsrichtung von der Synthese zur Analyse beobachtet, kann
man im Bereich der Wortbildung eine Tendenz der Synthese registrieren.
Für die starke Zunahme der zusammengesetzten und abgeleiteten Lexeme sind
folgende Gründe zu nennen:
1. Der ungewöhnlich grosse Benennungsbedarf in allen Bereichen des
modernen Lebens sowie das Streben nach sprachlicher Differenzierung in vielen
Sach- und Fachbereichen;
2. Streben nach Verdeutlichung: Serviceleistung, , Testversuch.
3. Streben nach sprachlicher Ökonomie. Im Prinzip sind alle unter Punkt 1
angegebenen Beispiele gleichzeitig auch Belege für sprachliche
Ökonomie. Das Verfahren lässt sich an beliebig vielen Beispielen
demonstrieren: >Job, der im eigenen Heim geleistet werden kann<,>im
eigenen Heim geleistete Job</>Heimjob<;
4. Stilistische Gründe: Viele Zusammensetzungen und Ableitungen
bringen eine Aussage prägnanter und anschaulicher zur Geltung als
(umständliche) Wortgruppen. Nicht übersehen darf man allerdings, dass
Wortzusammensetzungen auch zum Фextremsten Mittel der SatzkomprimierungУ werden
können (P. von Polenz, 1984, s. 371).
Die Ursachen für die Neuaufnahme von Wörtern sind
mannigfaltig: neue Gegenstände werden produziert oder
eingeführt.Gegenstände werden in der Wahrnehmung stärker
differenziert als früher Ц Veränderungen in der Einschätzung
gesellschaftlicher Probleme (z. B. Emanzipation, Umwelt) allgemeine
Vermittlung einzelner Fachwissenschaften (z. B. Medizin, Politik, Wirtschaft)
Ausweitung des Erfahrungshorizonts durch öffentliche Medien (vor allem
durch das Fernsehen) Ц steigender Wert und Nutzen der Freizeit (Sport,
Tourismus) politische Internationalisierung (Lehnwortschätze) zunehmende
Differenzierung politischer Entscheidungen (DDR, Ostpolitik).
6.Zur Wortbildung heute
| Schon immer haben sich im Deutschen leicht neue Wörter, Komposita und Ableitungen bilden lassen. Noch nie sind aber die Wortbildungsmittel so stark in Anspruch genommen worden wie heute, vor allem in der schönen Literatur, der Presse und der Werbung. Es handelt sich hier zum grossen Teil um eine syntaktische Erscheinung, zurückzuführen sowohl auf die Tendenz zur Abstraktion und Intellektualisierung, als auch auf den Drang, sich kurz und konzentriert auszudrücken. |
Das Thema des englischen Einflusses auf die deutsche Sprache darunter auch das
Thema der Mischkomposita hat ziehmlich ausführlich Broder Carstensen
ausgearbeitet.
6.1. Flexion
Das übernommene englische Wort fügt sich nicht in ein deutsches
Flexionsschema ein, sondern weist im Mask. und Neutr. des Genitivs
(des
Test neben
des Tests) und im Plural
(Hostesses neben
Hostessen) Unregelmässigkeiten auf.
Der Plural geht meistens auf -s aus, aber bei
Gangster, Speedster, Roadster,
Teenager, Western und einigen anderen liegt Endungslosigkeit vor.
6.2. Präfixe und Suffixe
Prä- und Suffixe werden in der Arbeit behandelt, wenn sicher oder wenn die
Wahrscheinlichkeit gross ist, dass ein englischer Einfluss gegeben ist. Dabei
sind aus dem Englischen stammende Prä- und Suffixe, die wie
-ical
in ihrer Originalform ins Deutsche übernommen worden sind, von solchen zu
unterscheiden, die wahrscheinlich lediglich eine Frequenzsteigerung
entsprechender deutscher Formen bewirkt haben; meistens handelt es sich dabei
um Internationalismen wie
ultra-. Zwischen diesen beiden Extremen gibt
es weitere Möglichkeiten der Beeinflussung deutscher Wortbildungselemente
durch englische Formen.
Solche Fälle werden nur behandelt, wenn die Affixe im Deutschen produktiv
sind, d. h. häufiger vorkommen und weitere Bildungen vermuten lassen.
Behandelt werden hingegen nicht nur solche englischen Affixe wie
-ical,
sondern auch solche international weit verbreiteten wie M
ini-, super-, Super-
etc.: In diesen Fällen kann vermutet werden, dass unter englischem Einfluss
zumindest eine Frequenzsteigerung entsprechender deutscher Formen gegeben ist.
Oft ist nicht deutlich zu erkennen, ob eine deutsche Bildung nur das im
Englischen produktive Prä- oder Suffix verwendet, d. h. an ein deutsches
Wort anfügt oder, ob der gesamte deutsche Begriff nach englischem Vorbild
entstanden ist. So ist wahrscheinlich, dass deutsch
Minirock nach
englisch
miniskirt entstanden ist, aber wenn
Der Sprachdienst
(1967: 24f.) einem Artikel die Überschrift "Deutsch für
Minibemittelte?" gibt, ist evident, dass hier kein englisches Vorbild gegeben
ist, sondern dass es sich wahrscheinlich um englisch
mini- und deutsch
bemittelte, also eine Sprachspielerei, handelt.
Die deutschen und die englischen Wörterbücher lassen uns hier sehr
weitgehend im Stich, da es unmöglich ist, alle in einer Sprache
vorkommenden Bildungen mit allen Affixen anzugeben.
Hier ist wiederum zwischen entlehnten englischen Bildungen und nach englischem
Vorbild entstandenen deutschen zu unterscheiden:
gentlemanlike und
ladylike werden als Stichwort behandelt, da sie häufiger im Deutschen
vorkommen. Die selteneren Formen wie
partylike etc. einerseits und
"Bild-like, CDU-like, Offiziers-like, porschelike, Schubert-like etc.
andererseits hingegen erscheinen beim Eintrag
-like.
Neben den eigentlichen Prä- und Suffixen werden auf diese Weise auch
Wörter und Wortelemente behandelt, die prä- oder suffixartigen
Charakter haben, ohne eigentliche Affixe zu sein: deutsch
-bewusst,
-Gefühl, -sicher, -weit etc. könnten nach englisch
-conscious, -feeling, -proof, -wide etc. entstanden oder jedenfalls durch
die englischen Vorbilder in ihrer Frequenz gesteigert worden sein.
Der Grad des Einflusses des AE auf das Deutsche wird auch durch die
Übernahme oder häufigere Verwendung einiger in Amerika besonders
produktiver Prä- und Suffixe angezeigt, die zwar beiden Sprachzweigen
gemeinsam sind, im AE aber häufiger verwendet zu werden scheinen. Die
folgende Auswahl bemüht sich um die Einhaltung des
Häufigkeitsprinzips:
Ex-: Exaussenminister, Ex-Schwiegersohn, Ex-Flieger, und andere.
Super-: Superbombe, Super-Monster-Film, supersonisch, Superformat,
Super-breitwand und besonders in
Supermark(e)t.
K(C)o- ist besonders durch
Koexistenz bekannt geworden, kommt
aber auch in anderen Wörtern vor:
Koproduzent, Kopilot, Co-Autor,
Co-Emigrant und weitere.
Weiter können genannt werden:
All- (Allzweckfahrzeug, ,
Allparteienkoalition, AIlrad-Antrieb,), Sub- (Subdirektor, Subchef), ultra-
(ultramodern, ultraflach), Mini- (Ninigolf, Mini-Nacht, ferner Namen von
Geräten wie
, Mini-Clock), sowie andere Präfixe.
Bei den Suffixen scheint
-er eine besonders grosse Produktivität zu
entwickeln. Einerseits sind viele Wörter auf
-er ins Deutsche als
Fremdwörter übernommen worden
(Adapter, Absorber, 'Boiler,
Bulldozer, Conveyer, Converter, Deep-Freezer, Defroster, Explorer, Skooter),
die wie die vorgenannten Sach-bezeichnungen oder wie die folgenden
Personenbezeichnungen sind:
Babysitter, Bootlegger, Barkeeper, Camper,
Catcher, Drummer, Flapper, Fighter, Ghostwriter, Youngster, Manager, Stripper,
Teenager, Trouble Shooter usw. Aber andererseits setzt das Deutsche heute
intensiver a1s je zuvor die alte Tendenz fort, selbst Ableitungen auf
-er
zu bilden:
Fernseher (in zwei Bedeutungen!),
Minigolfer, Fussballer,
und andere.
6.3. Schreibung
Das aus der englischen Sprache übernommene Wort behält im allgemeinen
seine ursprüngliche Schreibung bei. Sobald es einen festen Platz im
Deutschen eingenommen hat, wird es gross geschrieben.
Schwanken herrscht
1. bei englischem c, das häufig im Deutschen mit k wiedergegeben wird:
C(K)amp,C(K)lipp, C(K)ockpit, Music(k)al, C(K)amera.
2. bei der englischen ss-Schreibung, für die oft ss eintritt: mi
ss
(Miss), Boss (Boss),
Stewardess (Stewardess), Dress (Dress) usw.
3. bei -ie und -y. Die -ie-Schreibung für englisches -y kommt bislang nur
bei
Partie und
Mysterie vor, die offensichtlich nach dem Plural
(parties, mysteries) gebildet worden sind.
4. bei sh, das häufig eingedeutscht als sch erscheint:
schocken
für
shock, Schocker für
shocker, schrinken für
shrink.
5. bei einigen Einzelwörtern, besonders bei
Live-Sendung, die
gelegentlich mit -f- erscheinen. Ferner schwanken die Schreibungen bei
Triptych.
Direkte Beeinflussung einer deutschen Schreibung scheint nur in
Zigarette
vorzuliegen, das unter dem Einfluss der c-Schreibung amerikanischer
Zigarettensorten im Deutschland
(Kent, Marlboro) nun auch in deutschen
Markennamen mit der alten, c-Schreibung vorkommt, (z. B.
Peer, Muratti
Cigaretten.), oder ironischen Unterton haben:
Beinschmücker,
Missversteher, Ausbleiber, Eigen-heimer, Abrüster, Naturschutzer,
Besatzer, Entwicklungshelfer, Europa-Beweger, Luss-überuvacher, Regierer,
Staatsbesucher.
Der Infinitiv geht heute meistens auf
-en aus und verdrängt die
frühere
-ieren-Endung fast völlig (ausser bei dem in der
Schweiz üblichen
parkieren neben
parken, bei
finishieren neben
finishen, und
grillieren, neben
grillen). Als -en-Infinitive sind belegt:
testen, trampen, hotten,
sprayen, bobben, campen, dopen, finishen, flashen, grillen, hitchhiken, killen,
managen, mixen, poolen, schrinken, schocken, soften, splitten, timen, tippen,
quizzen, toasten, twisten, vertrusten, liften, checken. Viel. auch
giggeln, chartern, extrudern.
-ic ist in der Verbindung
-matic in der Reklamesprache
häufig und gibt durch den Anklang an
automatic an, dass es sich um
ein automatisch funktionierendes Gerät handelt, z. B. bei den Markennamen
von Uhren:
Dugenamalic, Eingmatic, Eterna-Matic.
-wide, das als suffixähnliches Adjektiv im AE sehr viele Bildungen
hervorbringt, hat zu der deutschen Lehnübersetzung
-zweit
geführt: neben
weltweit begegnen auch solche Wendungen wie
bundesweit und
reichsweit (Der Spiegel).
6.4. Komposita
Sie sind für jeden Lexikographen ein ausserordentlich grosses Problem, und
es gibt keine alle Benutzerwünsche erfüllende und lexikographisch
befriedigende Lösung.
Als Grundregel wurde festgelegt, dass Komposita als eigene Lemmata
aufgeführt werden, wenn sie nach Ausweis des Korpus häufiger belegt
sind. So wurden etwa
Clearing und
Clearing-Stelle getrennt
lemmatisiert; neben dem Lemma
Cocktail gibt es solche für
Cocktailkleid, Cocktail-Party und
Molotow-Cocktail.
Seltener vorkommende Komposita werden als Sublemmata angeführt:
Jungmanager, Krisenmanager, Spitzenmanager und weitere Zusammensetzungen
erscheinen als Sublemmata bei
Manager. Um dem Benutzer, der
Jungmanager, Krisenmanager und
Spitzenmanager sucht, das Auffinden
zu erleichtern, gibt es für diese Komposita Verweise.
Noch seltener vorkommende Komposita erscheinen lediglich im Nest:
Clearing-Abkommen, -Bank, Ц Verfahren und
-verkehr; Film-, Hormon-,
Wachstumscocktail und andere Zusammensetzungen mit
Cocktail werden
ebenso wie die weniger häufigen mit
Manager etc. im Nest
angeführt. Das Nest wurde eingeführt, um die Produktivität des
Anglizismus zu demonstrieren: Wenn das englische Wort mit anderen Wörtern
deutscher oder nicht-englischer Herkunft zusammentritt, kann von einer
weitgehenden Integration des englischen Begriffs im Deutschen ausgegangen
werden.
Im Nest kann es sich selbstverständlich nur um eine Auswahl der vorhandenen
Möglichkeiten handeln: Wenn das aus dem Englischen übernommene
deutsche Wort häufiger vorkommt, kann es theoretisch mit jedem anderen
deutschen Wort eine Verbindung eingehen.
6.5. Mischkomposita
Caravan-Salon, Containergeschäft Fernseh-Feature, Goodwill-Reise,
Haarspray,
Popsänger, Top-Verdiener und viele weiteren
"Mischkomposita" oder Hybriden etc. sind bisher weitgehend übersehen
worden
Man unterscheidet fünf Kategorien solcher Verbindungen aus deutschen und
englischen Lexemen:
a) Das Mischkompositum hat ein englisches Vorbild, aber nur einer der beiden
Teile ist ins Deutsche УlehnübersetztФ worden:
Heimcomputer hat
eine englische Entsprechung
home computer, Krisenmanagement entspricht
englisch
crisis management
, Sonnnentop ist mit
sun-top
parallel. In diesen Fällen und sehr vielen weiteren ist sehr
wahrscheinlich, dass der deutsche zusammengesetzte Begriff aus oder nach dem
englischen Vorbild entstanden ist, d. h. dass das Deutsche
home computer
in einer Teilentsprechung direkt übernommen hat.
b) Wenn das englische Vorbild nicht in englischen Wörterhüchern
gefunden wurde: z. B.
Gelegenheitsjob "aus dt.
Gelegenheit(s)
und engl.
job ...", Hitliste "aus engl.
hit ... und dt.
Liste".
c) Klarer, aber nicht immer einfach zu erkennen, sind die Fälle, in denen
das Mischkompositum kein englisches Vorbild hat:
Managerkrankheit ist
nicht nach
manager's disease entstanden,
Hollywood-Schaukel
nicht nach
Hollywood swing etc. Es liegt nur der auch in der Kategorie
b) mögliche Fall vor, dass ein aus dem Englischen entlehntes Lexem mit
einem deutschen kombiniert wird.
d) Wie in Kategorie c) zu sehen, sind die Fälle, in denen ein englisches
mit einem nicht-englischen und gleichzeitig nicht-deutschen Lexem eine
Verbindung eingeht:
Manager-Niveau, Nightclub-Chef, Teamchef, Variete-Boss,
Computer-Roboter und einige weitere Kombinationen aus englischen und
nicht-englischen Elementen, die einen festen Platz im deutschen Wortschatz
haben.
e) Eine weitere Kategorie der Komposita verdient besondere Erwähnung:
solche wie
Heimtrainer, die einen deutschen und einen englischen
Bestandteil aufweisen, jedoch nicht auf ein englisches Vorbild
zurückgehen, sondern Eigenbildungen des Deutschen darstellen.
Als Scheinentlehnungen verstehen wir nur Komposita; wie
Dressman,Show-master, Triset etc., in denen zwei ins Deutsche entlehnte
englische Wörter in einer Weise zusammengefügt werden, die in
englischen Wörterbüchern nicht belegt sind.
Heimtrainer
hingegen zeigt lediglich an, dass ein alter Anglizismus so fest ins Deutsche
integriert ist, dass er mit vielen deutschen oder nicht-eglischen Bestandteilen
Komposita hilden kann:
Bauchtrainer, Cheftrainer etc.
f) Eine weitere Kategorie bilden die Lemmata, bei denen es zweifelhaft
erscheint, ob tatsächlich ein englisches Vorbild nötig war, um ein
Kompositum oder eine Ableitung zu bilden, oder ob es sich bei diesen Formen
vielmehr um deutsche Bildungen handelt.
Country-Musik , babysitten
Steinbruch (1984: 41) fasst alle replikasprachlichen Lexemverbindungen, d.h.
nicht nur Mischkomposita, sondern auch Phrasen, unier dem Oberbegriff
"Mischverbindungen" zusammen, "die einem modellsprachlichen Vorbild entsprechen
können, aber nicht entsprechen müssen."
Das eigentliche Problem liegt nicht im Lehnprozess. Es ist unmöglich, alle
im Deutschen oder im Englischen vorkommenden Komposita aufzuführen. Kein
anderer Weg, als die wichtigsten, im allgemeinen die häufigsten,
Verbindungen von Lexemen aufzuführen, erscheint möglich. Aus diesem
Grunde lässt sich nur in Einzelfällen ermitteln, ob ein deutsches
Kompositum eine ukrainische Entsprechung hat. Selbst wenn dieser Nachweis
gelingt, muss in vielen Fällen offen bleiben, ob die englische
Zusammensetzung zuerst da war oder die deutsche, und vor allem bleibt auch dann
noch die Frage der Beeinflussung offen. Meyer (1974) hat dies an den Beispielen
Puzzle-Spiel und
Jet flug gezeigt: bei
Jetflug muss offen
bleiben, ob es sich um eine "Lehnübersetzung" von englisch
jet flight
handelt oder ob
jet ins Deutsche entlehnt wurde und zusammen mit deutsch
Flug ein neues Kompositum bildet. Man kommt häufig nicht über
Vermutungen wie "In den meisten Fällen wirken fremdes Vorbild und
heimisches Kompositionsschema zusammen" (Carstensen 1968: 41) hinaus.
Bei den Mischkomposita sind folgende Basisformen zu unterscheiden:
1. Sub + Sub : Action-Bild
2. Adj + Sub : Altstar
3. Verb + Sub : Leseboom, Mietservice
4. Präposition + Sub : Gegenclan
5. Eigennahmen + Sub : Kohl-Look
6. Initialwort + Sub : AEG-Insider, CDU-Manager
Das englische Wort wird direkt übernommen:
Playboy, Babysitter,
aber in einigen (wenigen) Fällen lässt sich nicht erkennen, ob beide
Bestandteile aus dem Englischen stammen, z. B.
Mission in
Goodwill-Mission. Die bedeutsamste Gruppe ist die dritte, in der das neue
Wort aus einem heimischen und einem fremden Bestandteil gebildet wird:
Edelboy, Baconschwein, Simphcity-Schnitt, Live-Sendung.
Der Einfluss der Fremdwörter scheint besonders bei der wachsenden
Kompositionsfreudigkeit des Deutschen massgebend zu sein. Zwar zeichnet sich
besonders die Reklamesprache durch kühne Zusammensetzungen aus aber auch
die normale Sprache wendet sich mehr und mehr der direkten Zusammensetzung zu,
die oft an die Stelle präpositionaler Wendungen tritt:
City-Arbeitsplätze statt
Arbeitsplätze in der City,
Paris-Botschafter statt
Botschafter in Paris, Englands EWG-Beitritt
statt
Englands Beitritt zur EWG.
Die starke Tendenz ist nicht zu übersehen, für das attributive
Adjektiv eine freie Komposition zu setzen: an die Stelle von
der
amerikanische Präsident und
der sozialdemokratische Sprecher
und anderen treten die kürzeren
US-Präsident und
SPD-Sprecher. Ähnlich sind gebildet:
DDR-Ansinnen, FDP-Mende,
Atom-Balke, Finanz-Eberhard usw. Solche Fügungen begegnen besonders im
Spiegel. haben aber auch andere Zeitungen und Zeitschriften bereits
erreicht.
Die Bildungsweisen
Weltkrieg-11 (nach dem von Präsident Truman
geprägten
World War 11), das
der zweite Weltkrieg
Konkurrenz macht, und
Nummer eins (Lebedame Nr.1, Verkehrsplaner Nr.1,
Playboy Nr.1, Parteifeind Nr. 1, alles
Spiegel-Bildungen) sind nach
amerikanischem Vorbild weit verbreitet, und auch der Typus
Miss Germany
ist bestens bekannt.
In allen diesen Bildungen wird grössere Kürze, ein besonderes
sprachliches Anliegen vornehmlich des Journalisten, erreicht.
6.6.Veränderungen am Wortkörper.
6.6.1. Kürzungen
Kürzungen deutscher Wörter sind heute häufig:
Proji, Krimi,
Uni, Dia, Limo; Kühlschränke sind
be(festigungs)-frei.
Hier könnte das Englische verstärkend gewirkt haben.
Bemerkenswert ist ausserdem eine Reihe anderer Kürzungen:
Fliessavasser
neben
fliessendes Wasser, der Halt neben
die Haltestelle, der
Schwatz, , der Hinschied, das Imitat, der Einlad, die Ausmerze und
der
Treu. Besonders das letztgenannte legt den Verdacht nahe, dass hier das
englischen Vorbild gewesen sein könnte: neben das alte
the meeting
ist die Neubildung
the meet getreten, ebenso
the feel, the dare, the
buy und viele weitere.
Das Initialwort erfreut sich besonders in Amerika grosser Beliebtheit. Ins
Deutsche übernommen wurden G.
I., o. k. und
Jeep, aber
auch das Deutsche bildet gern solche Wörter:
TV, TW ausgesprochen,
für
Television, O. B., A. B. C., Tag X und viele andere.
6.6.2. Wortmischung
Das auch im AE sehr beliebte Prinzip der Neuwortbildung durch Wortmischung
(motorist +
hotel = motel) zeigt sich immer häufiger im Deutschen,
besonders in spielerischer Absicht.
Motel und
Smog (smokte +
fog) sind übernommen worden; Neubildungen eigener Prägung sind etwa
Pettikleid (aus
Petticoat und
Unterkleid), Kurlaub (aus
Kur und
Urlaub), Bionik (aus
Biologie und Elektronik)
6.6.3.Wortverband
Das Anglo-Amerikanismus zeichnet sich weiterhin durch die häufige
Verwendung des Wortverbandes aus d. h. aus Verb + Adverb oder Präposition
wird ein neues Verb mit meistens neuer Bedeutung gebildet: aus
set und
up wird
to upset oder
to set up gebildet. Der Typus mit
vorgestelltem Adverb oder Präposition
ist dabei wesentlich
seltener, und es lässt sich ausserdem keine Verbindung zu der im heutigen
Deutsch so intensiven Bestrebung feststellen, an das einfache Verbum eine
Präposition anzufügen. Solche Bildungen wie
kostendeckend
bepreist antelefonieren, abdiktieren, ,.durchdiskutieren, aufkündigen,
abkassieren sind heute überall anzutreten und sicher ohne englischen
Einfluss entstanden. Bei
ausbomben nach
to bomb out ist jedoch
englischer Einfluss wahrscheinlich, und es bedarf noch genauerer Untersuchungen
zu der Frage, ob Deutsch und Englisch hier lediglich ähnliche Strukturen
in ihren Bildungsweisen besitzen.
6.7.
Wortschatz
6.7.1. Fremdwort und Lehnwort
УUnter Fremdwort wird hier ein aus einer fremden Sprache übernommenes Wort
verstanden, das Gegenstände, Eigenschaften, Tätigkeiten oder Begriffe
bezeichnet, die die eigene Sprache nicht genau genug ausdrücken kann oder
nicht kennt oder die sie aufnimmt, obwohl häufig gleichwertige Wörter
oder solche mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung zur Verfügung
stehen. Schreibung und Aussprache bleiben unverändert. Lehnwörter
gleichen sich im Gegensatz zum Fremdwort dem Deuteten an.Ф*
______________________________________________________
*Broder Carstensen., Amerikanismen der deutschen Gegenwartssprache.-1967.-35 S.
Die direkte Übernahme in unveränderter Form und Bedeutung kommt heute
besonders häufig vor, und der Anteil den Anglo- Amerikanismen ist
erheblich gröss :
Babysitter, Beatnik, Boss, Brain trust, Cast,
Comics, Fan, Job, o. k., Public Relations, Pep, Glamour, Detergents und
viele weitere, die hier aus Raumgründen nicht vollzählig
aufgeführt werden können. In den Fach- und Sondersprachen dringen
immer stärker Fremdwörter aus dem AE vor:
Fastback, Stress, Music
Minus One, Operation(s) Research, Laser usw.
Die Begrenzung der Untersuchung auf das nach 1945 übernommene Wortmaterial
müsste eine äusserst wichtige Kategorie unterschlagen: die
Wörter, die zwar vor dem gesetzten Termin aus dem Englischen ins Deutsche
eindrangen, aber heute noch produktiv sind, in manchen Fällen produktiver
als die nach 1945 übernommenen. Das zeigt sich besonders deutlich bei der
Entstehung neuer Komposita:
Lord kam schon im 17. Jahrhundert ins Deutsche, bildet aber heute viele
neue Zusammensetzungen:
Presselord, Zeitungslord, Richterlord. Boom ist
seit 1911 im Deutschen belegt, aber heute wuchern solche Bildungen wie
Bau-Boom, Baby-Boom, Bun-kerboom, Frachtenboom, Rosenmontagsboom und andere.
City (seit 1752 im Deutschen belegt),
Clan, das um 1900
übernommen wurde,
Lady (1735 übernommen) und nicht zuletzt
Manager, zu dem später
Managerin, managen, Management und
Managerkrankheit (1950) gebildet wurden, erweisen sich als besonders
produktiv. Bei dem bereits 1895 ins Deutsche eingedrungenen
Star ist
ein anderes Faktum zu verzeichnen: auch
Star bildet viele
Zusammensetzungen
(Star-Richter, Star-Anwalt, Star-Advokat,
Star-Kmmentator, Star-Jurist usw.), aber in den meisten dieser Fälle
hat das englische Wort seine ursprüngliche Bedeutung verloren und gewinnt,
mit einem bedeutungsverschlechternden Nebensinn versehen, eine neue,
adjektivähnliche Bedeutung, etwa ,bekannt,,berüchtigt,,(zu sehr) um
öffentliches Ansehen bemüht.
Die Hauptverwendung eines Fremdwortes in einer Fach- oder Sondersprache braucht
nicht zu bedeuten, dass es nicht im allgemeinen Sprachgebrauch vorkommt:
Fallouts (radioaktiver Niederschlag) ist ein Ausdruck aus der Kerntechnik,
der aber weithin bekannt ist. Selbst in übertragener Bedeutung kommt das
Fremdwort vor:
-Keine Blasphemie war dem grossen alten Mann dafür zu lästerlich ...,
kein Wahrheitstwist war ihm zu anstössig.
-Der Tarif-Twist des Eisenbahner-Bosses wurde erst ruchbar, aIs ...
... wo von Lieselotte Pulver bis zu Peter Kraus der deutsche Film Brust an
Brust twistet...
-Der Spiegel zeichnet sich auch in dieser Beziehung besonders aus.
Der Unterschied zwischen Luxus- und Bedürfnislehnwort spielt bei allen
diesen Vberlegungen eine grosse Rolle. Manche Fremd- und Lehnwörter sind
mit der Sache selbst zu uns gekommen, andere rivalisieren mit entsprechenden
deutschen Bezeichnungen.
Schliesslich muss die Tatsache betont werden, dass nicht alle Übernahmen
aus der englischen Sprache in den aktiven Wortschatz jedes Sprechers eingehen.
Zwar ist die Zahl der Fremd- und Lehnwörter aus dem Englischen
überraschend gross, aber ihre tatsächliche Verwendung ist auf eine
geringe Zahl von Sprechern beschränkt. Hier fehlt es noch völlig an
konkreten Untersuchungen, aber es ist deutlich, dass Jugendliche zur
häufigen Verwendung des Fremdwortes neigen, und es besteht auch kein
Zweifel darüber, dass sich einige der aus dem AE übernommenen
Wörter einen festen Platz im Deutschen erobert haben:
Babysitter,
Boss, Fan, Job und
Trend sind vielleicht die am häufigsten
vorkommenden. Manche anderen wie etwa
Festival, Quiz und
Public
Relations sind seltener, und solche wie
Drive-in, Image und
Park and Ride werden nur von Sprechern verwendet, die der englischen Sprache
mächtig sind.
Es lassen sich einige Kategorien erkennen, in die das Fremdwort besonders
leicht Eingang findet: gesellschaftliches Leben
(Babysitter, Society
usw.), Musik und Tanz
(Band, Hit usw.), Theater Ц Film
(Festival,
Musical usw.), Presse Ц Rundfunk Ц Fernsehen
(Feature, Liven,usw.),
Literatur
(Comics, Understatement usw.), Reise und Verkehr
(Camping,
. Motel und andere), Wissenschaft Ц Technik Ц Industrie
(Automation,
Test u. a.), Wirtschaft und Geschäftsleben
(Lobby, Pressure group
und weitere), Politik und Militärwesen
(Camp, Jeep u. a.). Es
scheinen die Bereiche zu sein, in denen der amerikanisch-deutsche Kontakt am
engsten war und ist.
6.7.2. Lehnübersetzung
Damit wird hier die "genaue Nachübersetzung eines fremden Ausdrucks
bezeichnet". Solche Fälle begegnen oft; aus ihrer Fülle folgen hier
die am häu6gsten vorkommenden:
Beiprodukt (aus
byproduct),
Fiskaljahr (nach
pascal year), Flaschenhals (nach
bottleneck),
Gehirnwäsche (nach
brain washing), hartgesotten (nach
hard-boiled), Herzattacke (aus
heart attack), Eierkopf, eine
Spiegel-Bildung, nach
egg-head, Compaktzeagen (aus
compact car),
Teilzeitarbezt (nach
piece[time] work), Schowmann (nach
showman), ferner
brandneu, Elektronengehirn, das
gefüttert
wird (nach
to feed), entfesten und
Entfestung, Fernsehen,
Froschmann, Neukommer, praktischer Humor, Kalter Krieg, Textbuch, Flutlicht,
Gipfel-Konferenz, Hexenjagd, und viele weitere.
Dabei wird es der deutschen Sprache nicht immer so leicht gemacht wie in den
angeführten Fällen. Manche häufig vorkommenden Amerikanismen
sind unübersetz-bar. Keiner der vielen Übersetzungsversuche für
Public Relations. (Kontaktpflege, Öffentlichkeitsarbeit, Beeinflussung der
öffentlichen Meinung, Meinungspflege, hat im Deutschen festen Fuss
fassen können. Der Fall von
long drink etwa zeigt, dass hier jeder
Übersetzungsversuch scheitern muss.
Übers Eis ist einer der
Versuche,
on the rocks wiederzugeben, und
High Life mit
Hochleben zu übersetzen, ist eine der vielen heute vergessenen
Bemühungen um eine Übertragung ins Deutsche.
ist eine Teillehaübersetzung, d. h. ein Glied wird wörtlich, das
andere frei übertragen".4' Sie tritt ein, wenn eine Lehnübersetzung
nicht möglich ist. Hier liegen aus neuerer Zeit
Luftbrücke
(aus
airlift), Musikkiste (aus
juke-box), unterspielen (aus
to understate) und
Untertreibung (nach
understatement) vor.
Lehnschöpfung
Das ist die formal unabhängige Neubildung eines Wortes zur Übersetzung
eines fremden.Die bekanntesten sind
Autokino (für
drive-in),
Contaktpflege und
Mei-nungspflege (für
public relations),
Lärmschrank (für
juke-box), Tanzdame (für
taxi
girl [dancer]), Direktübertragung (für
live-broadcast),
Spitzenverkehr (für
rush hour).
6.7.4. Lehnbedeutung
Darunter verstehen wir die Ubertragung einer fremden Wortbedeutung auf ein
heimisches Wort. Der bekannteste Fall ist wohl
realisieren, das unter
dem Einfluss von
to realize neu die Lehnbedeutung sich vorstellen'
angenommen hat.
Hassen bedeutet unter englischem Einfluss heute
auch,nicht gern mögen', so wie
lieben zusätzlich die
Bedeutung, gern mögen angenommen hat. Im politischen Bereich ist
kontrollieren in der Bedeutung,(einen Markt, den Verkehr usw.) beherrschen
häufig.
Brillant wird unter Einfluss von
brilliant in der Bedeutung ,klug' häufiger:
-... den mächtigen, wenn auch nicht sonderlich brillanten Parteiboss McFarland.
Visite entwickelt neu die Bedeutung ,Besuch', nach englisch
visa:
-Modibo Keita ... schenkte zum Abschluss seiner Bonn-Visite Bundespräsident
Heinrich
So könnten weiter noch aufgeführt werden:
sparen
(für,schonen',,retten'),
sehen (nach
to see,
für,besuchen'),
herumhängen (nach
to hang about, around
für,trödeln', ,bummeln'),
Kopie (nach
copy
für,Exemplar'),
machen, das mehrere neue Bedeutungen angenommen
hatz
dekoriert (nach
decorated =,militärisch
ausgezeichnet') und andere.
Bei
realisieren, kontrollieren, produzieren und einigen anderen
wäre auch französischer Einfluss auf die deutsche Bedeutung
möglich
6.8. Sonderformen
a) Sekundärentlehnungen
Darunter werden mit Zindler (S. 97) solche Wörter verstanden, die zwar mit
englischem Wortmaterial gebildet worden sind, die
es aber im Englischen
gar nicht gibt.
Umstritten ist die Herkunft von
twenties und
happy twenties, das
vielleicht nach dem Vorbild von
die glücklichen zwanziger Jahre
gebildet worden ist
. Night life entstand wohl nach
Nachtleben.
Southern, der in Afrika spielende Abenteuerfilm, ist eine Analogiebildung
zu
Western. Der
Twen ist eine dem Engländer und Amerikaner
unbekannte Erfindung der deutschen Bekleidungsindustrie, ebenso wie der
Dressman, die männliche Entsprechung zum Mannequin
Fanny, die
Femininform zu
Fan, die Berufsbezeichnung
Cutter(in) und die
Bildung der
Zeit, Seller-Teller, sind in Deutschland entstanden.
b) Doppelentlehnung
Das bekannteste Beispiel für eine Doppelentlehnung, d. h. die mehrmalige
Übernahme desselben Wortes in übersetzter oder unübersetzter
Form, ist
Hobby, früher als
Steckenpferd übernommen.
Nachdem
fashionable früher als
fesch im Deutschen
erschien, ist es heute in seiner Originalform häussger.
Service
wurde zunächst als,Aufschlag beim Tennisspiel bekannt, heute
als,Kundendienst',,Dienstleistung'.
Festival bedeutete um
1900,geselliges Fest'; heute steht es in Konkurrenz zu
Festspiel. Spray
erschien zum ersten Mal 1904 in der deutschen Sprache als,Dusche', heute
als,flüssiges (Haar)mittel'.
6.9. Mögliche Frequenzsteigerung deutscher Wörter unter englischem Einfluss
Dem Anglisten fällt auf, dass eine ganze Reihe deutscher Wörter, die
eine gleichlautende englische Entsprechung haben, heute besonders häufig
verwendet zu werden scheinen.
Okkupieren, das selbstredend nicht nach
1945 entstanden ist, scheint unter dem Einfluss von
to occupy heute
häufiger benutzt zu werden und in eine grössere Konkurrenz zu
besetzen zu treten. Weitere solcher Wörter sind
attackieren
(der Umweg über das Französische ist also möglich),
alert,
ambitioniert, Arrangement, Desaster, , Engagement, exiliert, , konsultieren, ,
Laureat, obsolet, potent, partizipieren, Präferenz, prosperieren,
remarkabel, Report, Restriktion, und andere.
Wenn sich die aus anglistischer Sicht nicht zu beweisende These, dass die
deutschen unter dem Einssuss der entsprechenden englischen Wörter
häufiger verwendet werden oder gar wiederbelebt worden sind, als
stichhaltig erweisen sollte, wäre eine wichtige Veränderung innerhalb
der deutschen Fremdwörter zu registrieren.
6.10. Der Bedeutungsumfang des Fremdwortes
Die Wörter werden entweder in ihrer vollen Bedeutung übernommen
(Babysitter, Comic Strips, Motel), oder sie gelangen nur mit einem Teil
ihrer Bedeutung ins Deutsche:
Job ist nicht mit
Arbeit
identisch,
Job ist "Beruf als Mittel zum Gelderwerb, nicht als
ausfüllende Aufgabe "~ und steht an der untersten Stufe des Wortfeldes.
"Arbeit", aber es hat dennoch einen festumgrenzten Platz darin. Es enthält
überdies einen ganz speziellen Unterton, der in keinem Wort des
sprachlichen Feldes "Arbeit" so zum Ausdruck kommt. Es füllt damit eine
Lücke und macht das Wortfeld umfangreicher und nuancenstärker. Die
Konkurrenz zu einem deutschen Wort ist häufig, aber selten ergibt sich
Synonymität:
Society ist nicht gleich
die Gesellschaft,
sondern bezeichnet "eine bestimmte besitzende Gesellschaftsschicht, ... die
sogenannte Grosse Welt".~
Fans sind oft Jugendliche,-
Anhänger
usw. sind in Bezug auf das Alter neutral. Die traditionellen deutschen
Festspiele können keine
Festivals sein.
Sex ist nicht mit
Geschlecht identisch,
Trend deckt sich nicht in allen Beziehungen
mit
Tendenz;(und clever hat z. T. andere Implikationen als
klug).
Weitere Beispiele liessen sich nicht aufführen. Das Aussterben eines
deutschen Wortes unter dem Einfluss eines aus der fremden Sprache
übernommenen ist bisher noch nicht belegt. Für die internationale
Sprachensituation ist es aber bezeichnend, dass heute oft ein englisches Wort
ein älteres romanisches aussticht:
Ticket verdrängt
Billett, Boom steht für
Hausse, (High) Society verdrängt
Hautevolee, Team übernimmt einen Teil der Bedeutungen von
Ensemble,
Manager ist häufiger als
Impresario.
In anderen Fällen beschert der englische Einfluss der deutschen Sprache
eine neue Unterabteilung der Kategorie "weisser Schimmel":
Testversuch,
Testprüfung, Re-search-Forschungen, Servicedienst und
Konjunkturboom.
6.11. Der Stilwert des Fremdwortes
Der Amerikanismus rangiert meistens an der unteren Grenze des Wortfeldes,~~ wie
bei
Job gezeigt wurde. Dennoch können diese ungeschriebenen Regeln
über die Weztigkeit des Fremdwortes durchbrochen werden, wenn ironische,
humoristische, satirische oder andere Untertöne angeschlagen werden
sollen. In dieser Beziehung zeichnet sich wieder besonders
Der Spiegel
aus, aber das Spielen mit dem Fremdwort zur Erzielung eines ganz bestimmten
Effektes ist auch in anderen Publikationen zu verzeichnen; es eignet sich dazu
offensichtlich besser als das deutsche Wort. Dafür einige Beispiele
über die Verwendung von
Fan:
Sie [die Familie Adenauer] umfasst gegenwärtig vier Söhne, drei
Schwiegertöchter, drei Töchter, drei Schwiegersöhne und 22
Enkelkinder Ц zusammen
95 verschworene Adenauer-Fans.
Sicher ist, dass ... manch diplomatischer Kollege ... sich über ein
Stolpern des Bismarck-Fans freuen würde.
Nach allgemeinem Sprachgebrauch ist man kein
Fan eines Politikers, eines
Verstorbenen oder gar Christi, sondern ein
Fan ist "ein begeisterter,
leidenschaftlicher, meist jugendlicher Anhänger einer Person
(Schauspieler, Sänger) oder einer Sache (Sport, Film, Tanz usw.) ". Die
erzielte Wirkung ist komisch, ironisch und satirisch.
6.12. Die Triebkräfte
Im Vordergrund steht wohl der Zug zur Sprachökonomie: das übernommene eng-
lische Wort ist meistens kürzer als das entsprechende deutsche. Besonders
der Journalist möchte die Sprache kurz, bündig, pointiert und vor
allem rationell machen.
Deutlich ist auch... das begreifliche Bestreben des Redakteurs und
korrespondenten, auf Klischees zu verzichten und neue, wenn möglich
originelle, treffende, plastische Redewendungen zu benutzen.
Von der stilistischen Bedeutung des Amerikanismus war bereits die Rede. Er
kann dazu beitragen, Humor, Ironie, Satire oder irgendeinen anderen Unterton
in eine sprachliche Äusserung zu bringen.
Der fremdsprachliche Ausdruck kann ferner bewirken, dass Tabu-Dinge nicht direkt
beim Namen genannt, sondern abschwächend umschrieben werden:
gentle
inflation klingt manchmal weniger hart als
schleichende Inflation,
recession freundlicher als
Kon junkturrückgang.
Gelegentlich bemüht sich der Journalist au&, "eine bestimmte
Atmosphäre"~~ zu erzeugen. Durch die engen Beziehungen Westdeutschlands
zur freien Welt stehen Berichte über Politik, Wirtschaft, Kultur usw.
Amerikas und in geringerem Masse Englands heute mehr denn je im Blickpunkt des
Interesses.
6.13. Wert und Unwert der Anglo-Amerikanismen
Seit jeher ist man geteilter Meinung über den Wert des Lehngutes im
Deutschen gewesen. Bereits 1899 schimpfte H. Dunger "Wider die Engländerei
in der deutschen Sprache". Heute wettert man immer noch, jetzt aber mehr gegen
die Amerikanerei in der Sprache Westdeutschlands. Für die politische
Situation unserer Zeit mag es aber bezeichnend sein, dass die früher so
sehr starken nationalen Elemente jetzt wesentlich schwächer geworden sind.
Heute wenden sich primär die Puristen gegen die Überfremdung des
Deutschen, und das mit Recht.
Politische, wirtschaftliche, technische, militärische, kulturhistorische
und sprachliche Faktoren haben zu der eigentlich gar nicht so sehr
überraschenden Tatsache geführt, dass mit dem Vordringen des
Englischen als Weltsprache immer mehr sprachliches Material ins Deutsche Ц wie
selbstverständlich auch in andere Sprachen Ц eindrang. Aber sicher haben
diese Ubernahmen auch ihre Vorteile, wie selbst ihre Gegner eingestehen
müssen. Es sind alte Argumente, die sich dafür anführen lassen,
dass das Englische für einen solchen Einfluss geeigneter ist als andere
Sprachen, etwa das heute in dieser Beziehung immer weiter zurücktretende
Französisch:
Denn die Wahl eines Fremdwortes richtet sich nicht nur nach seinem sachlichen
Aussage-inhalt, sondern häufig auch Ц vorwiegend oder ausschliesslich Ц
nach seinem sinnlichen Aus-druckswert, genauer gesagt, nach seiner Bild- und
Klangwirkung. Gerade die englische Sprache, heute mehr denn je im Besitze einer
geheimnisvoIIen, fast magischen einseitigen Anziehungskraft auf die deutsche
Sprache, strahlt nicht selten einen sprachlichen Glanz, eine sprachliche
Suggestivkraft aus, die dem englischen Fremdwort den Vorrang vor dem
entsprechenden, an sich inhaltlich einwandfreien, aber lautlich weniger
anziehenden deutschen Ausdruck sichert.
Ob die Veränderungen in der Morphologie und der Syntax ebenfalls eine
Bereicherung darstellen könnten, erscheint fraglich. Über dies ist
noch nicht genügend geklärt, ob hier parallele Tendenzen des
Deutschen vorliegen, ob das englische Vorbild verstärkend gewirkt hat oder
ob das fremdsprachliche Modell direkt imitiert wird. Die erste Möglichkeit
wird in manchen Fällen vorliegen, die zweite wird für viele Beispiele
anzusetzen sein, und schliesslich muss wiederholt werden, dass nicht jede
direkte Wiedergabe einer englischen Fügung zu einem festen Bestandteil der
deutschen Sprache wird.
Es scheint so, als sei die Zeit nach 1945 eine echte Herausforderung an die
deutsche Sprache, und "gewisse Anzeichen für einen Rückgang der
Fremdwortflut " sind nicht zu erkennen. Die "Amerikanisierung" des Deutschen
ist wohl weiter fortgeschritten.
7.1 Einige Ergebnisse der Untersuchung
Wärend dieser Untersuchung wurden der Einfluss der englischen Sprache,
deren Gründe und Tendenzen der Anglisierung der deutschen Sprache
betrachtet.Dabei wurde Folgendes vestgestellt:
* Der starke Zustrom der Anglo-Amerikanismen in die deutsche Sprache
begann Ende der 40 Jahre mit der Durchsetzung des Marschall-Plans;
* Nicht nur das Deutsche, sondern nahezu jede europäische Sprache
erlebt einen stärkeren oder schwächeren Einfluss der englischen
Sprache;
* Die Lehnwortbestände beruhen nicht auf Zuffäligkeiten, sondern
sie sind Ergebnisse von übernationalen Prozessen mit politischen,
kulturellen, ökonomischen usw. Voraussetzungen;
* Für die so starke Zunahme der zusammengesetzten und abgeleiteten
Lexeme sind folgende Gründen zu nennen:
1. Der grosse Benennungsbedarf in allen Bereichen des modernen Lebens;
2. Streben nach Verdeutlichung;
3. Streben nach sprachlicher Ökonomie, denn oft sind die
Anglo-Amerikanismen grffiger als die entsprechenden deutschen Ausdrücke,
die man im Deutschen dafür bilden könnte.
4. Streben zur Umgangssprachligkeit.Es zeigt sich immer häufiger ein
bewusstes Bestreben, sich kürzer, einfacher, und verständlicher
auszudrücken.
* Jetzt gilt das Englische als internationale Verkehrssprache, und die
Internationalisierung der Wortschätze mittels des Englischen erleichtern
die Alltagskommunikation zwischen Menschen verschiedener Herkunftssprachen.
Insbesondere gilt das für Fachsprachen.Dadurch wurde die Terminologie
einiger deutscher Fachsprachen stark anglisiert.
* Nicht immer ist aber die Vorliebe zu Anglo-Amerikanismen als eine positive
Erscheinung zu betrachten.Es ist nicht immer eine Wortschatzerweiterung,
sondern etwas anderes, was die deutsche Sprache bedroht: ihre Preisgabe
zugunsten des Englischen, ihre Nichtverwendung in immer mehr
Kommunikationsbereichen.Einen systematischen Sprachpurismus gibt es aber heute
nicht mehr.Es wird also vor einem Prestigegebrauch überflussiger
Fremdwörter gewarnt, der soziale Unterschiede noch unterschtreicht und
ausserdem zu kommunikativen Störungen führen kann.
* Aus der Verflechtung der zwei Tendenzen: des Einflusses der
Fremdwörter einerseits und der Kompositionsfreudigkeit des Deutschen
andererseits ergibt sich der Gegenstand dieser Untersuchung. Im theoretischen
Teil wurde es deshalb den Arten und funktionalen Besonderheiten der
Mischkomposita Acht gegeben.
KAPITEL II
1. Praktisches Vorgehen
In diesem Kapitel werden über 50 Mischkomposita analysiert.Die Analyse
bezieht sich auf den Aufbau, Besonderheiten der Bildung, Möglichkeiten,
Schwierigkeiten und Zweckmässigkeiten der Übersetzung der zu
analysierenden zusammengesetzten Wörter.
Hier biete ich meine Übersetzungen, denn die Mischkomposita wurden aus
deutschen Zeitschriften aufgesammelt, die nicht in ukrainischer Sprache
herausgegeben werden, und die meisten von diesen Komposita sind nicht in
Wörterbüchern fixiert.
Wegen der Vieldeutigkeit einiger der angeführten Mischkomposita kann es
mehrere Übersetzungsvarianten geben, wobei der Richtigkeit der
Übersetzung nur der Kontext bestimmen kann.Deshalb biete ich manchmal
einige Übersetzungsvarianten die oft nicht bedeutungsverwandt sind, und
die Auswahl einer dieser Varianten hängt dabei nur vom Kontext ab.
Bevor die Besonderheiten der Übersetzung von Mischkomposita an praktischen
Beispielen betrachtet werden, ist es zweckmässig, etwas eingehender dem
Problem der Übersetzung Acht zu geben.
У Übersetzen ist ein Textverarbeitungs- und Textreverbalisierungsprozess,
der von einem ausgangssprachlichen Text zu einem möglichst
äquivalenten zielsprachlichen Text hinüberführt und das
inhaltliche und stilistische Verständnis der Textvorlage voraussetzt.
Übersetzen ist demnach ein in sich gegliederter Vorgang, der zwei
Hauptphasen umfasst, eine Verstehensphase, in der der Übersetzer den
ausgangs-sprachlichen Text auf seine Sinn- und Stilintention hin analysiert,
und eine sprachliche Rekonstruktionsphase, in der der Übersetzer den
inhaltlich und stilistisch analysierten ausgangssprachlichen Text unter
optimaler Berücksichtigung kommunikativer Äquivalenzgesichtspunkte
reproduziert."*
_________________________________________________________
*Werner Koller., Einführung in die Ubersetzungswissenschaft.-1992.-135 S.
* Beautysalon- салон краси або косметичний салон
Substantiv(Sub) + Substantiv
Hier haben wir mit dem Kompositum zu tun, wo die beiden Bestandteile fremder
Herkunft sind.
In diesem Fall ist es nicht nötig den Kontext anzugeben, weil das Wort
allgemeingebräuchlich und jeden verständlich ist.Viele derartiger
Einrichtungen haben fremde bzw.teilweise fremde Bezeichnungen.Als Beispiel
möchte ich die Bezeichnungen für Frisursalons anführen:
УHairpflegeФ, УDas FrisurenteamФ, УHaarstyling StudioФ, УHaardesignФ usw.
* Top-Schuldner- найбiльший боржник\ особа або пiдпримство з найбiльшою
сумою заборгованостi.
Sub + Sub
Dieses Wort ist ebenso jeden bekannt, und braucht keinen Kontext zum
Verstehen.Im Kontext lässt sich dieses Kompositum aber besser
übersetzen, denn es die beschreibende Übersetzung braucht.
* Hitliste список хтв
Sub + Sub
Dieses Kompositum stammt aus dem Bereich УShow businessФ, wird aber auch in
anderen Bereichen gebraucht.In jedem konkreten Fall kann es anders
übersetzt werden, obwohl es in allen Bereichen fast dasselbe bedeutet
* No-Name-Hersteller- кустарний виробник\пiдпiльний виробник
Die meisten No-Name-Hersteller reichen an ihre Kunden nur die mitgelieferten
Blattsammlungen ihrer fernöstlichen Lieferanten weiter.
Partikel + Sub + Sub
Meiner Meinung nach, gehört dieses Kompositum zu Okkasionalismen, d.h. das
Wort wird wohl von dem Autor des Zeitungsartikels nur für einen konkreten
Kontext ausgedacht und gehört nicht zu Terminologie.Die genaue
Übersetzung безiмТяний виробник widergab nicht ganz gut die Bedeutung des
Kompositums, und verstösst gegen den Usus.
* Know-How-Vertrag- договiр про надання нових технологiй
Verb + Adwerb + Sub
* Obwohl man auch im Ukrainischen У Ноу-Хау У gebraucht, kann man aber nicht
Удоговiр про надання Ноу-ХауФ oder УНоу-Хау-договiр У sagen
(Know-How wurde zum Internationalismus, d.h. ist in vielen Sprachen
gebräuchlich).
* Car-Leasing- Verein- обТднення з лiзiнгу легкових автомобiлiв
Sub + Sub + Sub
* Dieses Kompositum besteht ebenso aus drei Teilen.Das Wort УLeasingФ ist
Internationalismus, deshalb benötigt es keine näheren
Erläuterungen und darf lediglich transliteriert werden.Seit schon mehreren
Jahren gehört УLeasingФ zum aktiven Wortschatz sowohl deutscher als auch
ukrainischer Wirtschaftssprache.
1. Der Markt-Newcomer Виробник, що розпочина свою дiяльнiсть на новому ринку.
Sub + Sub
Das ist wahrscheinlich Lehnübersetzung des englischen У market newcomerФ.
Das englische Wort УnewcomerФ hat einige Bedeutungsschattierungen: Уновачок,
той, хто тiльки що прийшов У.Deshalb hängt die Bedeutung des Kompositums
direkt vom Kontext ab.Daraus ergeben sich zwei kontextuelle Varianten der
Ubersetzung:
1. Виробник, який недавно зТявився на ринку, але вже встиг себе добре
зарекомендувати.
2. Виробник, що розпочина свою дiяльнiсть на новому ринку.
* Polit-Youngster полтик ново